München. Nach 0:2-Rückstand glichen die Roosters das Match in München aus - wurden dann aber durch zwei höchst umstrittene Entscheidungen ausgebremst.
EHC RB München - Iserlohn Roosters 3:2 (0:0, 2:0, 1:2). Zweieinhalb Minuten vor dem Ende erhielt Jay-Pee Côté eine diskussionswürdige Hinausstellung wegen Spielverzögerung. Die Scheibe war aber nicht durch ihn ins Aus geflogen, sondern noch von einem gegnerischen Schläger abgefälscht worden. Und in dieser Unterzahl kassierte die Waldstädter den Nackenschlag 90 Sekunden vor dem Ende durch Torjäger Jason Jaffray. Dieses Tor war ebenfalls höchst umstritten, denn Torhüter Chet Pickard war zuvor am Kopf getroffen worden und unmittelbar danach „helmlos“. Iserlohn forderte den Videobeweis, aber auch danach blieb es beim 3:2. Allerdings hatten sich die Iserlohner durch einen im zweiten Drittel wenig überzeugenden Auftritt auch selbst in die Bredouille gebracht, der ihnen den 0:2-Rückstand bescherte.
Zunächst hielten die Roosters vor nur 2300 Zuschauern geschickt dagegen und ließen keine Chance des Titelaspiranten zu. Allerdings fehlte auch den Blau-Weißen der Zug zum Tor. Dylan Wruck besaß eine Chance bei Überzahl, scheiterte aber an Danny aus den Birken (12.), und 20 Sekunden vor Drittelende bot sich die Gelegenheit, als Boris Blank und Marko Friedrich auf das EHC-Tor zusteuerten, doch aus den Birken rettete gegen Blank.
Pickard setzte sich in Szene
Dazwischen konnte sich mehrfach Pickard in Szene setzen. Zunächst klärte er nach einem sehenswerten Angriff gegen Daniel Sparre (15.), dann rettete er bei Münchener Überzahl gegen den Nachschuss von Steve Pinizzotto und anschließend gegen Dominik Kahun (15.).
Der zweite Abschnitt begann ebenfalls mit einer Iserlohner Chance, doch Luigi Caporusso scheiterte an aus den Birken. München bemühte sich zwar, die Spielkontrolle zu erlangen, aber wirkliche Gefahr strahlten die Hausherren nicht aus. Doch die Roosters leisteten ihnen „Hilfestellung“ zur Führung. Denn sie ließen ihren Schlussmann bei Sparres Treffer gleich mehrfach im Stich. Zunächst klärte Pickard gegen Sparres ersten Schuss, doch der Abwehrversuch quer (!) durch die eigene Verteidigungszone scheiterte, nun kam Jérôme Samson zum Schuss, wieder rettete Pickard, aber Sparre stand sträflich frei und traf mit einem Rückhandschuss (28.). Und direkt danach hatte Michael Wolf das 2:0 auf dem Schläger.
Gute Chancen in Unterzahl
Eng drohte es dann in Unterzahl zu werden, doch ausgerechnet mit einem Spieler weniger besaß der IEC gute Chancen zum Ausgleich. Aber zweimal scheiterte Friedrich am EHC-Keeper (37.), dann wurde Caporusso bei seinem Schussversuch gestoppt (38.). Wenig später schlug es bei Münchener Überzahl dann doch hinter Pickard ein. Der konnte zwar zunächst gegen Kahun klären, doch die Scheibe landete bei Mads Christensen, und der bediente den in zentraler Position stehenden Pinizzotto (39.). Zur Drittelpause sah es nicht gut für die Sauerländer aus. „Wir spielen zu leichtsinnig und treffen die falschen Entscheidungen“, monierte Co-Trainer Jamie Bartman.
Doch dann starteten die Iserlohner deutlich entschlossener - und erfolgreicher. Und die Ereignisse überschlugen sich. Mit einem mächtigen Schlagschuss von der blauen Linie gelang Côté der Anschlusstreffer (47.). Nur sechs Minuten später markierte der unermüdliche Blank bei Überzahl den hoch verdienten Ausgleich (53.). Die Roosters dominierten nun, erspielten sich weitere Möglichkeiten, u. a. zweimal durch Jason Jaspers und Blank, wurden dann aber um den Lohn ihrer Arbeit gebracht.