Iserlohn. Nach zuletzt vier Siegen verloren die Iserlohn Roosters in eigener Halle mit 1:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers - nach einer Verlängerung, die nicht einmal eine Minute währte.
Ein mitreißendes Spiel, eine starke Leistung – aber als Belohnung gab es nur einen Punkt. Und deshalb gingen die Iserlohn Roosters am Freitag mit gesenkten Köpfen vom Eis. Durch das 1:2 nach Verlängerung gegen die Nürnberg Ice Tigers mussten die Sauerländer nach zuletzt vier Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga hinnehmen.
Ryan Button riss die Arme die Höhe, hob das rechte Knie in die Luft und schrie – und schrie und schrie seine Erleichterung heraus. Ausgleich! Fast 40 Minuten lang hatte Jochen Reimer, der Torwart der Nürnberger, die Gastgeber mit seinen Paraden genervt und als unhaltbar eingeschätzte Schüsse abgewehrt. Er bewahrte seine Mannschaft so erst vor einem Rückstand und rettete ihr nach dieser kuriosen 26. Spielminute mehrfach den 1:0-Vorsprung.
Kuriose Nürnberger Führung
Irgendwie war der Puck in dieser viel diskutierten Szene auf die Iserlohner Torlinie getrudelt, nachdem Roosters-Goalie Mathias Lange den Schuss von Jason Jaspers eigentlich abgewehrt hatte. Doch im Getümmel von am Ende übereinander und nebeneinander liegenden Eishockeyspielern passierte die Scheibe die Linie – der Meinung waren wenigstens die Schiedsrichter nach einem intensiven Videostudium. Sie sahen keine Fouls, sie sahen einen Treffer für die Gäste.
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Deren Führung war zu diesem Zeitpunkt glücklich, denn das Spiel machten die Sauerländer. Nur: Sie belohnten ihre Bemühungen nicht mit Toren. Entweder warf sich einer der aufopferungsvoll kämpfenden Ice Tiger in den Schuss – oder Reimer rettete. In doppelter Überzahl erging es den Roosters so und als sie zum Ende des zweiten Drittels vier Minuten lang mit einem Spieler mehr auf dem Eis waren, weil Nürnbergs Marius Möchel nach einer Zeitstrafe gegen ihn noch meckerte – und zusätzliche zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde.
Erst Sekunden bevor Möchel zurückkehren durfte, war der weiße Riese Reimer doch geschlagen. Nick Petersen behielt die Übersicht, setzte Button hervorragend in Szene und der drosch den Puck eine Sekunde vor der zweiten Drittelpause fast mit einem Hauch von Verzweiflung ob der zuvor ausgelassenen Chancen in das Tor der Gäste. Einen Wimpernschlag, bevor Reimer wieder heranrutschte.
Reimer trifft nach 28 Sekunden
Dass Button ausgleichen konnte, verdankten die Roosters allerdings Mathias Lange. Fast waagerecht lag der Torwart in der 34. Minute in der Luft, hechtete so hinter dem Puck her und kratzte ihn mit der Kelle im letzten Augenblick von seiner Torlinie.
Lange hier, Reimer dort – die zwei hielten die Spannung in diesem Eishockey-Krimi mit ihren Glanztaten bis zur Schlusssirene aufrecht. Obwohl der Nürnberger Goalie wohl machtlos gewesen wäre, hätte der alleine vor ihm auftauchende Derek Whitmore in der 56. Minute nicht Zentimeter am Tor vorbei gezielt. Ebenso machtlos, wie Lange bereits nach 28 Sekunden der Verlängerung war, als der Schuss von Patrick Reimer zum 1:2 im Netz landete.