Krefeld. Mit dem vierten Sieg in Folge verabschieden sich die Roosters als Tabellenfünfter in die Deutschland-Cup-Pause. Nach dem Sieg in Berlin liefen die Sauerländer auch in Krefeld ganz in Grün auf - offenbar ein gutes Omen. Jari Pasanen gab daher nach dem Spiel offen zu: „Ich spiele gern in Grün!“
Der Coach hatte vor der Pause mit der Mannschaft einen Deal ausgehandelt. Bei einem Sieg in Krefeld würde er erst am 11. November wieder zum Pflichttraining aufs Eis bitten, bei einer Niederlage ginge drei Tage früher wieder los.
Vor der Partie verwies der Finne auf die oft vor einer Spielpause zu diagnostizierende Müdigkeit, doch davon war im Auftaktdrittel nichts zu spüren. Beide Teams hängten sich voll rein. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Pinguine zunächst ein leichtes Chancenplus verbuchten. Fischers Schuss (5.) wurde nur knapp neben das Roosters-Gehäuse abgefälscht. Bei Mieszkowskis Versuch (6.) flog die Scheibe nur knapp über die Fanghand von Mathias Lange am Tor vorbei. Danach ging es dann richtig hin und her. Brooks Macek Rückhandschuss (8.) landete am Außenpfosten, im Gegenzug scheiterte Hauner an Lange. Auf der anderen Seite verpasste Derek Whitmore nur knapp das leere KEV-Gehäuse. Danach nahmen sich beide Teams chancentechnisch eine kurze Auszeit, ehe Courchaine die bis dahin dickste Chance für Krefeld vergab (14.). Praktisch im Gegenzug durften dann aber die Gäste jubeln. Nach Vorarbeit von Dylan Wruck besorgte der starke Derek Whitmore die Führung - die zu diesem Zeitpunkt etwas überraschte. Das 1:0 brachten die Sauerländer bis zur Pause souverän über die Zeit.
Nach dem Wechsel nahmen die Roosters das Heft in die Hand. Gleich im Doppelpack sorgten Nicholas Petersen und Brodie Dupont für Gefahr. Krefelds Goalie Duba verhinderte aber mit vier Glanzparaden eine höhere Roosters-Führung gleich zu Drittelbeginn. Dass dann postwendend den Gastgebern in der IEC-dominierten Phase der Ausgleich gelang, war mindestens so überraschend wie das 0:1. Pietta blockte einen Schuss in der neutralen Zone, schickte Courchaine auf die Reise, der Lange keine Chance ließ. Das 1:1 hatte aber nur kurz Bestand.
Als Marko Friedrich die erste Strafzeit des Spiels überhaupt abbrummte, fing Whitmore einen Krefelder Aufbaupass in der neutralen Zone ab, zog auf und davon und drosch die Scheibe in den rechten Winkel (29.). Eine verdiente Führung, über die sich rund 500 Iserlohner Fans freuten.
Pfiffe für die Pinguine
Die Pinguine erhöhten daraufhin wieder den Druck, phasenweise wiederholte sich der offene Schlagabtausch des ersten Drittels. Doch Lange behielt auch in turbulenten Situationen den Überblick, was Krefelds Anhängern nicht gefiel, die ihr Team mit vereinzelten Pfiffen in die zweite Pause schickten. Denn die Pinguine hätten sich auch über einen höheren Rückstand nicht beschweren dürfen.
Mit einem Paukenschlag eröffneten die Gäste den Schlussabschnitt. Lange verhinderte eine Großchance des KEV und leitete einen Angriff über Bassen ein. Boris Blank war mit aufgerückt und sorgte mit einem herrlichen Abschluss zum 1:3 (42.) dafür, dass die Kulisse an seiner alten Wirkungsstätte noch ruhiger wurde.
Ganz still war es dann, als Jeff Giuliano auf 4:1 erhöhte. Aus zentraler Position zimmerte er die Scheibe in die Maschen. Jetzt stimmte beim IEC endlich auch die Chancenausbeute. Krefelds Fans fragten dagegen: „Und wann spielt Ihr Eishockey?“ Diese Frage brauchten sich die Roosters nicht zu stellen. Sie sorgten mit einer geschlossenen und absolut überzeugenden Teamleistung dafür, dass der Deal aufging: Trainingsfrei bis zum 11. November.