Düsseldorf. . Michael Davies und Travis Turnbull sowie Andreas Martinsen und Ken André Olimb waren an 20 von bislang 24 Toren beteiligt. Erstgennanter wandelt auf den Spuren von Calle Ridderwall, der sich 2013 die Krone des Liga-Top-Scorers aufsetzte.

„Wirklich? Das ist ja verrückt!“ betonte der damalige DEG-Stürmer Calle Ridderwall im März 2013 und konnte sein kleines Glück nach 52 Spieltagen und 3120 regulären Spielminuten kaum fassen. Der 24-jährige Schweden-Import setzte sich mit 22 Toren und 36 Vorlagen die Krone des Liga-Top-Scorers auf. Als Tabellenletzter stellte Rot-Gelb den effizientesten Angreifer. 131 Tore schoss die DEG im Saisonverlauf und der Skandinavier war an 58 Treffern beteiligt. In der DEL-Historie gab es die Situation, dass das Liga-Schlusslicht den Top-Scorer stellte, zuvor erst einmal. Darin Olver gelang das Kunststück in der Saison 2010/2011 als Augsburg die Rote Laterne hatte.

Fehlende Tiefe im Kader

Das vor zwei Jahren erstmals seit der Spielzeit 2004/05 wieder die Qualifikation für die Play-offs verpasst wurde, lag somit an der fehlenden Tiefe im Kader. Allein Ridderwalls Reihe mit Justin Bostrom und Travis Turnbull wusste ernsthaft Torgefährlichkeit auszustrahlen. Ein Fakt, der neben der zu Beginn fehlenden Disziplin in der Defensive bislang auch in dieser Spielzeit ein noch besseres Abschneiden verhinderte. Wobei der Letztgenannte erneut zu den Führungsspielern zählt. Travis Turnbull hat in bislang neun Partien vier Tore erzeilt und vier Vorlagen gegeben. Damit liegt der US-Amerikaner teamintern auf dem dritten Platz. Angeführt wird der Kader aktuell von seinem besten Freund und Sturmpartner Michael Davies, mit dem der 28-Jährige in die zwölfte gemeinsame Spielzeit gegangen ist.

„Ein kleiner, quirliger Spieler, der gut mit der Scheibe umgehen kann. Leider spielt er manchmal zu viel ab. Selbst, wenn er in einer guten Situation ist, spielt er den Pass“, hatte Coach Christof Kreutzer den Neuzugang von den Chicago Wolves aus der American Hockey League vor der Saison skizziert. Und sollte Recht behalten. Von seinen 13 Punkten in neun Duellen ist nur einer ein selbsterzielter Treffer – dennoch ist der 27-Jährige damit aktuell nicht nur bester Punktesammmler seiner Mannschaft, sondern wandelt zu dieser frühen Phase der Saison auf den Spuren von Calle Ridderwall – Michael Davies ist gleichauf mit Mannheims Glen Metropolit derzeit Topscorer in der DEL! Dicht gefolgt übrigens von keinem geringeren als Teamkollege Ken André Olimb. Der Norweger hat mit drei Toren und neun Vorlagen nur einen Zähler weniger auf seinem Konto.

Der beste Torschütze der Rot-Gelben ist jedoch Olimbs Sturmpartner Andreas Martinsen mit bislang fünf Treffern. Dies zeigt deutlich, dass diese Duos derzeit die Leistung der Mannschaft tragen. Eine Zahl, die dieses noch unterstreicht: Das Quartett war an 20 von bislang 24 Saisontreffern beteiligt! Andere Leistungsträger fallen da deutlich ab. Allen voran Anführer Daniel Kreutzer. Der Kapitän weist zurück an der Seite seines kongenialen Partners Rob Collins (ein Tor, zwei Assist) nur drei Vorlagen auf. Tore: Fehlanzeige!

Wolf ist Kreutzer auf den Fersen

Dabei wollte der 34-Jährige nach seinem Flug in die Bande und dem Bruch des ersten Halswirbelbogens im Dezember 2013, durch den er nach einer vorherigen Acht-Spiele-Sperre nur 17 Einsätze in der Saison 2013/14 bestreiten konnte, wieder voll angreifen. Und sich den Rekord des besten DEL-Torschützen aller Zeiten schnappen. Nur acht Treffer fehlen ihm zum Glück und dem bisherigen Spitzenreiter Robert Hock, der nicht mehr in der DEL aktiv ist. Derzeit punktet jedoch eher Konkurrent Michael Wolf vom EHC München, der mittlerweile auch nur noch acht Tore hinter Kreutzer liegt.