Düsseldorf. . Bei den Grizzly Adams aus Wolfsburg hatte die Düsseldorfer EG zum Saisonstart keine Chance und unterlag mit 0:7 (0:3, 0:2, 0:2). Besonders in der neuformierten Defensive hakte es beim Team von Trainer Christof Kreutzer noch gewaltig.

Sie hatten sich so viel vorgenommen. Voller Euphorie waren die DEG-Eishockeycracks gen Wolfsburg gereist und bekamen sogleich einen herben Dämpfer. Die Grizzly Adams zeigten sich in allen Belangen überlegen und fegten die Rot-Gelben am Freitagabend zum Saisonstart mit 7:0 (3:0, 2:0, 2:0) vom Eis. Dabei hatte Trainer Christof Kreutzer angekündigt, gleich zum Auftakt ein Zeichen in Richtung Play offs setzen zu wollen. Stattdessen trägt das Team jedoch nach der ersten Partie gleich wieder die Rote Laterne des Tabellenletzten – wie schon am Ende der vergangenen zwei Spielzeiten.

„Meine Mannschaft hat zu viele Fehler gemacht und zu viele Chancen zugelassen. Wir wollten zu viel und sind bestraft worden. Wir müssen und werden daraus lernen“, betonte der Coach anschließend, dem sein königsblauer Pullover kein Glück bringen sollte.

Rückenwind aus der Wirtschaft

Dabei hatte der Tag so gut angefangen. Um 12.45 Uhr präsentierte die DEG wie vorab bereits von der NRZ berichtet mit dem Modehaus Breuninger den zweiten neuen Sponsor innerhalb von nur zwei Tagen. Und nachdem am Mittwoch bereits Fuji eingestiegen war, soll am Sonntag eine Stunde vor dem ersten Heimspiel gegen Hamburg (17.45 Uhr, live in unserem Ticker) mit einer Internetfirma der dritte Partner folgen. Gemeinsam soll das Trio rund 150 000 Euro investieren. „Es ist ein Meilenstein. Wir spüren nicht nur den Rückenwind der Fans, sondern langsam auch aus der Wirtschaft“, frohlockte DEG-Geschäftsführer Jochen Rotthaus.

Doch nur sieben Stunden später sollte sich nicht nur die Miene des neuen starken Mannes bei den Rot-Gelben leicht verfinstern. Die rund 200 mitgereisten Anhänger trauten ihren Augen nicht. Die Rot-Gelben präsentierten sich in der Defensive völlig ungeordnet. Erster Schuss, erstes Tor. Nach gerade einmal 28 Sekunden lag das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer gestern Abend bereits im Rückstand. Und es sollte noch schlimmer werden. Bereits zur ersten Drittelpause lag die Mannschaft mit 0:3 im Hintertreffen. So hatte sich Christof Kreutzer sein Debüt als Cheftrainer ganz gewiss nicht vorgestellt, was er den Spielern auch klar machte. Er hatte bereits im ersten Drittel eine Auszeit genommen und hielt eine überaus lautstarke und engagierte Ansprache.

Goepfert hält einen Penalty

Die Wolfsburger spielten die Verteidigung der Rot-Gelben nach allen Regeln der Kunst reihenweise schwindelig. Allein Torsteher Bobby Goepfert verhinderte, dass seine Farben nicht bereits nach dem ersten Abschnitt aussichtslos ins Hintertreffen gerieten. In der 39. Spielminute hielt der rot-gelbe Schlussmann gar noch einen Penalty von Mark Voakes.

Das Team um Kapitän Daniel Kreutzer, der in der 41. Spielminute nach einem geblockten Schuss vom Eis humpelte und nicht mehr zum Einsatz kam, wirkte völlig verunsichert ob des hohen Tempos, dass die Wolfsburger anschlugen.

Dabei hatte die DEG in der Vorbereitung unteranderem gegen den Schweizer Mitfavoriten EV Zug ihre Qualität bereits aufblitzen lassen. Gestern jedoch musste auch das Gestänge herhalten (24.) um eine noch höhere Niederlage zu verhindern.

Sechste Pleite in Folge

Die Niedersachsen bleiben somit auch für den wiedererstarkten achtmaligen Deutschen Meister ein Angstgegner, war es doch bereits die sechste Pleite in Folge und die 13. aus den jüngsten 14 Partien im Allerpark. „Die frühen Tore haben uns das Genick gebrochen, danach waren die Wolfsburger immer einen Schritt schneller“, erklärte DEG-Verteidiger Bernhard Ebner, der gestern eigentlich seinen 24. Geburtstag mit einem Sieg feiern wollte. Das Positive: Der DEG bleiben noch weitere 51 Spieltage, um sich zu steigern und in der Tabelle zu klettern.