Düsseldorf. . Nach zwei Jahren am Tabellenende will die Düsseldorfer EG mit einem runderneuerten Kader wieder in den Kampf um die Play offs eingreifen - erklärtes Ziel des zweimaligen Tabellen-Schlusslichts ist in der kommenden Saison der zehnte Platz.
In den vergangenen Jahren kämpfte die einstige Hochburg des Pucksports ums Überleben. Dank der Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg, die eine Bürgschaft von drei Millionen Euro zeichneten, soll es mit einem rund 6,2 Millionen Euro Gesamtetat nun wieder aufwärts gehen. Die DEG will nach zwei Jahren am Tabellenende endlich wieder in den Play-off-Kampf eingreifen. „Wir wollen mit aller Macht den zehnten Platz. Wenn schon einen Schritt, dann gleich einen großen“, betont der neue Cheftrainer Christof Kreutzer. Das würde nicht nur dem 47-Jährigen gefallen, dessen Vertrag sich dann automatisch um ein weiteres Jahr verlängern würde. Nach zwei Jahren mit der Roten Laterne lechzen auch die Fans endlich wieder nach Erfolg.
Novum in der DEL
Die Zielsetzung ist klar: Die DEG will raus aus dem Keller – und zwar mit Volldampf. „Ich gebe meinen Jungs vor, dass wir in jedem Spiel drei Punkte holen wollen. Nicht einen, nicht zwei – wir wollen drei. Und so gehen wir in jedes Spiel rein,“ betont Cheftrainer Christof Kreutzer. Klare Worte eines Neulings, der zudem für ein Novum steht: Der eine steht an der Bande, der andere auf dem Eis. Mit Christof Kreutzer, der im April als Nachfolger von Christian Brittig vorgestellt wurde, und Kapitän Daniel Kreutzer läuft das erste Brüderpaar der DEL-Geschichte als Coach und Spieler auf. „Daniel ist nicht nur mein Spieler, sondern mein Bruder und mein bester Freund. Es ist sehr gut, ihn als verlängerten Arm in der Mannschaft zu haben.“
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Das Gerüst des Teams bilden neben Daniel Kreutzer zudem erfahrene Cracks wie Niki Mondt oder Keeper Bobby Goepfert. Hinzu kommt das Meister-Trio aus Ingolstadt um die beiden Rückkehrer Jakub Ficenec und Travis Turnbull, die neben Verteidiger Tim Conboy an den Rhein wechselten. Ein wichtiger Mosaikstein ist auch die Verpflichtung von Rob Collins. Der „Professor“ gehört ligaweit immer noch zu den Besten.
"Die Leute dürfen schon ein wenig euphorisch sein"
Platz zehn ist das erklärte Ziel. „Die Leute dürfen schon ein wenig euphorisch sein“, meint Coach Kreutzer, der gestern erstmals seit seinem Karriereende vor 18 Jahren neue Schlittschuhe schnürte. „Man merkt, dass es jetzt endlich losgeht. Die Jungs haben im Training noch einmal eine Schippe draufgelegt und sind bereit für die Spielzeit.“
Jetzt gilt es, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Am besten gleich Freitag (19.30 Uhr, Allerpark) beim ersten Saisonspiel bei den Grizzly Adams aus Wolfsburg, ehe am Sonntag (17.45 Uhr, Rather Dome) gegen Hamburg das erste Heimspiel steigt.
Ein erfolgreicher Saisonstart würde der neuen Euphorie gut tun, und dem neuen Geschäftsführer Jochen Rotthaus auf der Suche nach weiteren Sponsoren sicher in die Karten spielen.
Guter Start wichtig für Stabilität
„Für das Team wäre es gut, um Selbstvertrauen zu tanken. Für das Umfeld sicherlich, um sich zu stabilisieren und zu zeigen, dass sich hier wirklich etwas verändert hat und es wieder aufwärts geht. Aber es gibt nun mal keine Garantien im Sport“, betont daher auch Coach Kreutzer. Der hat als Ansporn übrigens eine Tabelle in der Kabine aufgehängt, in der die DEG von einer „Experten-Jury erneut nur auf den letzten oder vorletzten Tabellenplatz geschätzt wurde.
Doch die Mischung im Team scheint zu stimmen. Mit den verbliebenen Führungsspielern sowie den punktuellen Verstärkungen sollte der Angriff wieder für mehr Tore gut sein und die Defensive wieder mehr Stabilität erhalten.