Düsseldorf. In der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga haben die Spieler bekanntlich mehr Platz in der offensiven Zone. „Es werden mehr Chancen entstehen, sowohl bei Fünf-gegen-Fünf als auch im Powerplay“, sagte DEG-Trainer Christof Kreutzer. In den letzten Testspieler erfolgt der Feinschliff.
Es sind kleine Änderungen – mit teils großer Wirkung. Die Endzonen sind größer, das mittlere Drittel kleiner: Die Eishockeyspieler haben in der am 12. September beginnenden Saison bekanntlich mehr Platz in der offensiven Zone. Diese wurde um je eineinhalb Meter zur Mittellinie hin vergrößert. „Es werden mehr Chancen entstehen, sowohl bei Fünf-gegen-Fünf als auch im Powerplay“, betonte DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer bereits zu Beginn der Vorbereitung. Und ein erster Blick in die Statistik bestätigt seine Aussagen.
Von 26 Treffern in den bisherigen sieben Testspielen vor dem abschließenden Wochenende haben seine Schützlinge zwölfmal mit einem Mann mehr auf dem Eis getroffen – hinzu gesellen sich drei Tore bei Vier-gegen-Vier. Das macht eine Quote von knapp 50 Prozent. Zum Vergleich: Die Nürnberg Ice Tigers hatten als bestes Powerplay-Team der abgelaufenen Saison 49 Tore von insgesamt 182 Treffern in Überzahl markiert.
Kehrseite der Medaille
Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Powerplay in der neuen Spielzeit noch wichtiger wird als in der Vergangenheit, ebenso das Unterzahlspiel. Hier zeigt sich die Kehrseite der Medaille, wenngleich Testspiele nicht Ein-zu-Eins mit der Saison verglichen werden können.
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„Das ist schwer geworden. Wir müssen aufpassen, nicht ins Leere zu laufen. Wir wollen kompakt stehen, dennoch kann man eigentlich nur abwarten, was der Gegner macht“, sagte DEG-Verteidiger Stephan Daschner bereits nach den drei Testspielen in der Schweiz. „Abwehrarbeit in Unterzahl ist jetzt viel passiver. Druck lässt sich selbst bei einem Puckgewinn kaum aufbauen. Es werden weniger Unterzahltore fallen.“
Bislang hat das Trainer-Duo hier einen guten Job gemacht. Nur fünf der bisherigen 22 Gegentreffer wurden mit einem Mann weniger auf dem Eis kassiert – davon ist sogar eines ein Schuss ins leere Gehäuse, als der DEG-Schlussmann das Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte.
Special-Teams als Trainingsschwerpunkt
Dennoch blieben die Special-Teams auch in dieser Woche ein Schwerpunkt in den Übungseinheiten im Rather Dome, ehe am Wochenende in den letzten Testspielen der Feinschliff erfolgt. Während Kurt Davis (Daumenbruch) sich im Umlauf auf einem Ergometer verausgabte, Daniel Fischbuch (Schulterprobleme) lediglich ein paar Kurven skatete und Stephan Daschner (Schambeinentzündung) nur zuschaute, mussten die Mannschaftskollegen immer wieder die gleichen Aufgaben erledigen: Fünf-gegen-Vier oder auch Vier-gegen-Drei und Fünf-gegen-Sechs – die Coaches ließen jedes denkbare Szenario üben.
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Bei voller Stärke schickt Christof Kreutzer heute Abend (19.30 Uhr, Colonel-Knight-Stadion) gegen Zweitligist und Kooperationspartner Bad Nauheim übrigens die gleichen Reihen ins Spiel wie vergangenen Freitag in Iserlohn.
Heißt: Ken André Olimb geht mit Travis Turnbull und Michael Davies auf Torejagd, dahinter gesellt sich Andreas Martinsen zu Rob Collins und Daniel Kreutzer. Den vierten Angriff bilden Alexander Thiel, Niki Mondt und Alexej Dmitriev.
Trainer setzen auf Konstanz
Allein im vierten Sturm wird Tim Brazda den ausfallenden Fischbuch an der Seite von Manuel Strodel und Alexander Preibisch ersetzen. „Sollte Daniel auch am Sonntag gegen Iserlohn noch ausfallen, darf vielleicht Tobias Brazda ran“, betont Coach Kreutzer.
Auch im Abwehrverbund setzen die Trainer auf Konstanz. Hier wird lediglich Neuzugang Drew Schiestel an der Seite von Tim Conboy für den verletzten Davis sein Debüt feiern. „In den bisherigen Einheiten hat er meine Erwartungen erfüllt. Jetzt bin ich gespannt, ihn in den Zweikämpfen im Spiel zu sehen“, betonte Kreutzer gestern. Dahinter bilden Jacub Ficenc und Jonas Noske sowie Corey Mapes für Daschner mit Bernhard Ebner ein Abwehr-Duo.