Düsseldorf. . 38 Niederlagen in 51 Spielen: Während die DEG-Cracks sich im Vorjahr mit leidenschaftlichem Einsatz noch in die Herzen der Fans tanzten, herrscht nach den jüngsten 4:8- und 2:6-Pleiten Frust. Der ehemalige DEG-Nationaltorhüter Helmut de Raaf soll dem Klub einen Korb gegeben haben.
38 Niederlagen in 51 Spielen, davon zuletzt acht am Stück. Dazu satte zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellenvorletzten aus Schwenningen. Die DEG steht einen Spieltag vor dem Saisonende dort, wo sie vergangenen Sommer auch erwartet wurde. Bei den jüngsten 4:8- und 2:6-Niederlagen gegen die erwähnten Wild Wings und Nachbar Krefeld Pinguine vermissten die Fans zudem die nötige Einstellung bei den Profis. Im Vorjahr hatte sich die Mannschaft als abgeschlagenes Schlusslicht mit leidenschaftlichem Einsatz noch in die Herzen der rot-gelben Anhänger gespielt und getanzt. Am Sonntag herrschte hingegen trotz des närrischen Karnevalstreibens Frust.
100-Tore-Marke bleibt die einzige DEG-Hoffnung
Vor dem letzten Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome/in unserem Live-Ticker) gegen die Grizzly Adams aus Wolfsburg bleibt beim achtmaligen Deutschen Meister somit nur noch eine Frage: Wird zumindest noch die 100-Tore-Marke geknackt? Bislang hat das Team von Trainer Christian Brittig, der am Freitag bekanntlich trotz laufenden Vertrages vor seinem letzten Spiel als Chefcoach steht, als abgeschlagenes Schlusslicht in 51 Partien erst 98-mal ins gegnerische Gehäuse getroffen. So wenig wie noch nie zuvor in der DEL. Und auch die noch bestmögliche Ausbeute mit einem Erfolg über Wolfsburg mit 41 Zählern bedeutet einen neuen Vereinsminusrekord.
Dennoch erwartet die DEG zum Abschluss noch einmal über 11.000 Zuschauer an der Theodorstraße. In Kombination mit dem „schools day“ werden allein 2500 Kinder- und Jugendliche erwartet. Zum vierten Mal überhaupt wird in dieser Saison daher der Oberrang geöffnet sein. Damit steigert der Traditionsvereins seinen Zuschauerschnitt trotz einer eher trostlosen Meisterschaftsrunde um rund 600 Fans. Im Vorjahr fanden durchschnittlich 5055 Anhänger den Weg in den Rather Dome. Allerdings wurden in dieser Spielzeit auch mehrmals Aktionen mit vergünstigten Kartenkontingenten gestartet. Anwesende sind deshalb lange nicht mit (voll) zahlenden Fans gleichzusetzen.
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Viel wichtiger als die sportlichen Belange und leicht gestiegene Zuschauerzahlen ist es jedoch, die Nebengeräusche rund um den Brehmplatz in den Griff zu bekommen. Mit Spannung wird die Mitgliederversammlung des Stammvereins am 12. März erwartet, bei der mindestens ein Teil des Vorstandes neu gewählt werden muss.
DEG muss schnellstmöglich eine sportliche Führung finden
Nach Auffassung der „Opposition“ mit Ex-Jugendwart Peter Mörsch und Ex-Schatzmeister Detlef Kemen sogar der gesamte. Dem Vernehmen nach formiert sich bekanntlich um das Duo eine Alternative, die dem Restvorstand aus Markus Wenkemann, Michael Staade und Frank Merry kritisch gegenübersteht. Während das Trio eng mit den (zahlenden) Gesellschaftern Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev kooperiert. Die Neuwahl beim Stammverein könnte auch einen gewissen Einfluss auf die Spielbetriebs-GmbH haben, da der Verein 50,4 Prozent der Anteile und damit auf dem Papier die Mehrheit hält.
Zudem muss schnellstmöglich eine sportliche Führung gefunden werden. Mit Neu-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus, der ab dem 1. Mai die Geschicke beim Klub übernimmt, ist der wirtschaftliche Sektor abgedeckt. Bei der Suche nach neuen Spielern hat allerdings noch immer Co-Trainer Christof Kreutzer das Zepter in der Hand.
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Gesucht werden deshalb auch noch ein Cheftrainer und ein Manager. Vielleicht sogar in Personalunion. Ein Kandidat für den verantwortlichen Job hinter der Bande war Helmut de Raaf. Der ehemalige DEG-Nationaltorhüter, aktuell Co-Trainer bei DEL-Konkurrent EHC München, soll dem Vernehmen nach aber bereits abgesagt haben, weil ihn das Zukunftskonzept der DEG wohl nicht überzeugte.