Düsseldorf. Schock für Eishockey-Erstligist Düsseldorfer EG: Verteidiger Corey Mapes musste sich am Mittwochabend einer Not-Operation unterziehen, nachdem er am Dienstag im Spiel gegen Ingolstadt hart an die Bande gecheckt wurde. Jetzt droht ihm sogar eine Lähmung.
Bei der DEG verharrte man gestern Abend in kollektiver Schockstarre. Spieler, Trainer und Funktionäre des Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mussten voller Bestürzung die Nachricht vom Gesundheitszustand ihres Verteidigers Corey Mapes zur Kenntnis nehmen. Der 21-Jährige, der sich am Dienstagabend im Spiel gegen Ingolstadt bei einem üblen Bandencheck den dritten Lendenwirbel gebrochen hatte, wurde gestern von Kaiserswerth in die BG Unfallklinik nach Duisburg verlegt und musste sich noch am Abend einer Not-Operation unterziehen. „Es handelt sich um eine instabile Fraktur, bei der die Gefahr einer Lähmung besteht. Darum mussten die Ärzte sofort handeln“, erklärte Teammanager Walter Köberle gestern Abend gegenüber der NRZ sichtlich geknickt.
Kernspin förderte Ausmaß ans Licht
In der 8. Spielminute wurde Mapes am Dienstagabend von Ingolstädter Jean-Francois Boucher mit hochgerissenem Ellenbogen in die Bande gecheckt und blieb minutenlang benommen auf dem Eis liegen. Die herbeigeeilten Rettungssanitäter lagerten den Verteidiger in stabiler Seitenlage vorsichtig auf eine Trage. Mapes wurde umgehend mit Verdacht auf eine schwere Steißbeinprellung in die Kaiserswerther Diakonie eingeliefert. Erst eine in der Nacht durchgeführte Kernspintomografie förderte das vollständige Ausmaß der Verletzung ans Tageslicht.
Nach intensiver Beratung entschieden sich die Ärzte angesichts zu befürchtender Folgeschäden für eine Verlegung nach Duisburg und eine umgehende Operation.
Bei der DEG reagierte man auf die Diagnose geschockt. Für den in der laufenden Saison ohnehin von einem beispiellosen Verletzungspech verfolgten Verein ist es in dieser Spielzeit nicht die erste schwerwiegende Verletzung eines Spielers. Torhüter Bobby Goepfert schwebte nach einem Kehlkopftreffer Anfang Dezember im Derby gegen Köln kurzzeitig in Lebensgefahr. Nur eine Woche später zog sich Mannschaftskapitän Daniel Kreutzer beim Spiel in Wolfsburg nach einem Sturz in die Bande einen Bruch des Halswirbelbogens zu. Nur seiner starken Nackenmuskulatur war es zu verdanken, dass er keine bleibenden Schäden davontrug. Auf einen ähnlich „glücklichen“ Ausgang hoffen Kreutzer und Teamkollegen nun auch im Fall von Corey Mapes.
Nachträgliche Strafe gegen Ingolstädter Bouche für DEG zweitrangig
Gegen Übeltäter Jean-Francois Boucher, der für sein Foul von den unmittelbar am Geschehen stehenden Schiedsrichtern keine Strafzeit erhalten hatte, beantragte die DEG bei der Liga ein Ermittlungsverfahren. „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass man nach so einem Foul das Spiel zunächst noch weiterlaufen lässt und der Spieler noch nicht einmal eine Zwei-Minuten-Strafe erhält“, betonte DEG-Teammanager Walter Köberle, „es handelte sich, wie auch beim zweiten schweren Foul des Abends an Alexander Preibisch, um einen unkorrekten Körperangriff mit Verletzungsfolge!“ Auch, wenn eine nachträgliche Bestrafung von Ingolstädter Bouche aus DEG-Sicht erst einmal vollkommen zweitrangig ist.
„Unsere Gedanken sind bei Corey Mapes“, sagte Köberle, der in ständigem Kontakt mit der Duisburger Unfallklinik steht und inständig auf bessere Nachrichten hofft.