Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG geht personell am Stock, die vier besten Punktesammler sind verletzt oder gesperrt. Ausgerechnet jetzt steht das brisante Derby-Wochenende an: Erst geht es zu den Iserlohn Roosters, dann kommen die Kölner Haie - die DEG hofft wieder auf eine starke Leistung ihres Torhüters.

Nein, als dringend benötigter Hoffnungsträger taugte Ken-Andre Olimb gestern wahrlich nicht. „Es wird zwar von Tag zu Tag besser“, sagte der Skandinavier nach dem Vormittagstraining mit durchaus zuversichtlichem Blick auf seinen linken Daumen, „noch käme ein Einsatz aber zu früh für mich“. Nachdem der 24-jährige Neueinkauf Ende Oktober im Kräftemessen mit den Mannheimer Adlern einen Trümmerbruch im Gelenk erlitt, ist er bereits seit zehn Spielen zum Zuschauen verdammt. Dass er mit 16 Scorerpunkten dennoch weiterhin Top-Scorer der DEG ist, unterstreicht seine wichtige Stellung im Team.

Doch Olimb befindet sich in bester Gesellschaft. Neben ihm sind mit Colin Long, Daniel Kreutzer und Bernhard Ebner die vier besten Punktesammler des achtmaligen Deutschen Meister verletzt oder gesperrt. Mit dem jüngsten Verletzten in Person von Andreas Martinsen, der sich einer Meniskus-OP unterziehen muss, hat die Ausfallliste der DEG mit acht Spielern einen traurigen Höchstwert erreicht.

Ebner hofft auf Comeback

Zumindest Top-Verteidiger Ebner kann sich berechtigte Hoffnungen machen, pünktlich zum brisanten Derby-Wochenende in der Deutschen-Eishockey-Liga (DEL) wieder in den derzeitigen Rumpfkader zurückzukehren.

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Während die Düsseldorfer am Freitagabend (19.30 Uhr) im Keller-Duell in der Eissporthalle am Seilersee als Schlusslicht beim Tabellenvorletzten Iserlohn Roosters gastieren, kommt es am Sonntag (14.30 Uhr) im 201. rheinischen Derby im Rather Dome zum Kräftemessen mit Spitzenreiter Kölner Haie - der sich wie die DEG um die Austragung des Wintergames 2015 bewirbt. Für die Sonntagspartie wurden bereits über 8500 Karten verkauft. Die DEG hofft auf eine fünfstellige Kulisse. Und auf ihre Rekonvaleszenten.

Goepferts Rekordleistung ist Gesprächsthema Nummer Eins

„Wenn man einer Mannschaft wie Köln acht Spieler wegnehmen würde, hätte sie es auch schwer“, sagt Christian Brittig. Angesichts der langen Ausfallliste ist es für den Cheftrainer der DEG umso „sensationeller“, mit seinem letzten tapferen Rest-Aufgebot zuletzt einen Sieg beim Meister in Berlin gelandet zu haben: 2:1 im Penaltyentscheid. „Das war sensationell von der Truppe. Man kann die Leistung gar nicht hoch genug einschätzen!“

Zum Matchwinner im Hauptstadt-Duell parierte sich DEG-Torhüter Bobby Goepfert, der 77 von 78 Berliner Schüssen sowie alle drei Penaltys hielt und somit eine neuen DEL-Bestmarke aufstellte. Die Rekordleistung des US-Amerikaners fand in den vergangenen Tagen bundesweite Anerkennung und war ligaweit das Gesprächsthema Nummer Eins.

Bemerkenswerte Feuertaufe von DEL-Debütant Hagen Kaisler

Auch Daumen-Patient Ken-Andre Olimb konnte angesichts der Leistung seines Teamkollegen nur ungläubig den Kopf schütteln: „So eine Torhüterleistung habe ich in meiner Karriere bislang noch nicht erlebt. Was Bobby in Berlin abgeliefert hat, war einfach nur unglaublich!“

Bemerkenswert war auch die Feuertaufe von DEL-Debütant Hagen Kaisler. Der erst 17-jährige Jungspund zeigte bei seinen ersten Auftritten in Ingolstadt und Berlin eine unerwartet starke und abgebrühte Leistung. „Ich habe Hagen bereits bei den Kleinschülern trainiert“, so DEG-Chefcoach Brittig, „dass er nun als Siebzehnjähriger schon solche Leistungen in der DEL zeigt, ist für mich ein kleines schönes Highlight in dieser Saison!“