Düsseldorf. Es ist schon der zweite Sieg in dieser Saison über den Serien-Meister Eisbären Berlin: Die Düsseldorfer EG hat auswärts 2:1 gewonnen. Keeper Goepfert zähmte mit 78 (!) Paraden die Hauptstädter.
Dem Höhepunkt eines einseitigen, aber spektakulären Eishockey-Nachmittags musste Walter Köberle auf der Tribüne der Berliner Arena am Ostbahnhof entgegenfiebern. In der 47. Spielminute wurde der 64-Jährige von den Schiedsrichtern mit einer Spieldauerstrafe der Bande verwiesen. Doch als Teufelskerl Bobby Goepfert im Tor der DEG auch den dritten Penalty der Berliner Eisbären durch Julian Talbot parierte, gab es auch für den sportlichen Leiter der Düsseldorfer kein Halten mehr. Mit ein paar Sätzen spurtete Köberle über Stufen und Geländer, schnurstracks hinein in die rot-gelbe Glückseligkeit. Mit 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) hatte seine Mannschaft den Serien-Meister Eisbären Berlin düpiert. Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison!
„Bis zur Erschöpfung gekämpft“
„Normalerweise müsste man dem Trainer für dieses Kunststück das Bundesverdienstkreuz verleihen“, intonierte Köberle an die Adresse von DEG-Chefcoach Christian Brittig, der es trotz der Rekord-Ausfallliste von sieben Spielern fertig brachte, „wieder einmal ein Team auf die Beine zu stellen, das bravourös und bis zur Erschöpfung gekämpft hat“, so Köberle.
Einen Orden hätte sich gestern auch Bobby Goepfert verdient gehabt, der die Hauptstädter mit seinen teils unglaublichen Paraden reihenweise zur Verzweiflung trieb. Unterm Arbeitsstrich des ersten Advent konnte der 30-jährige Amerikaner 78 (!) Paraden für sich verbuchen und entschärfte zudem noch alle drei Berliner Penaltys.
Bei Positionskollege Stefan Ridderwall bestätigte sich derweil der Anfangsverdacht einer Gehirnerschütterung aus der Freitag-Partie in Ingolstadt (0:4). Nach einer Nacht im Krankenhaus trat der Schwede, der vorerst eine Woche pausieren muss, mit der Bahn am Samstag die Heimfahrt an. Für ihn kam in Berlin wie schon gegen Augsburg Nachwuchskeeper Benedict Roßberg zu seinem zweiten Bank-Einsatz.
Schussfrequenz der Berliner im roten Bereich
Bobby Goepfert musste indes von Beginn alles zwischen den Pfosten in die Waagschale werfen. Barry Tallackson stand bereits nach zwei Minuten einschussbereit zur Berliner Führung vor seinem Kasten, doch Verteidiger Marc Zanetti warf sich für seinen bereits geschlagenen Schlussmann Zentimeter vor der Torlinie auf den Puck. Während Daniel Fischbuch und Alexander Preibisch zusammen die Strafbank drückten, drehten die Eisbären in ihrem ersten von insgesamt drei doppelten Überzahlspielen die Schussfrequenz in den roten Bereich.
Dominik Daxlbergers zweites Saisontor mit der Rückhand am kurzen Pfosten nach Hintertorpass von Daniel Fischbuch (23:32) stellte den einseitigen Spielverlauf auf den Kopf. Nach Olvers Ausgleichstreffer (37:01) stürmten die Eisbären weiterhin wütend bis verzweifelt an. Hatten dabei aber die Rechnung ohne Torhüter Goepfert und Penalty-Torschütze Ashton Rome gemacht.