Düsseldorf. Andreas Martinsen von der Düsseldorfer EG startet für das norwegische Nationalteam bei der Eishockey-WM in Finnland und Schweden. Sollte Bernhard Ebner vom deutschen Bundestrainer ebenfalls erneut in den DEB-Kader berufen werden, könnte es sogar ein Treffen zweier DEG-Kollegen geben.
Norwegen, das Land der Fjorde. Mit Einwohnern, die bei den DEG-Eishockeycracks eine Tradition haben. Tore Vikingstad, Tommy Jacobsen und Trond Magnussen sind unvergessen. Wusste das Trio mit einer ausgeprägt starken Technik und läuferischen Fähigkeiten doch mehr als zu überzeugen. Andreas Martinsen führt die rot-gelbe Norwegen-Reihe nun fort. Wenn sein äußeres Erscheinungsbild auch nicht dem eines typischen Skandinaviers entspricht. Groß ist der Angreifer zwar, statt blonden aber mit schwarzen Haaren und auch mit einer auffällig dunklen Hautfarbe ausgestattet. Liegen die Wurzeln seines Vaters doch in Uganda, einem Binnenstaat in Ostafrika.
Martinsen unter Beobachtung
Der Stürmer teilt mit seinen Vorgängern jedoch nicht nur eine rot-gelben Gemeinsamkeit. Martinsen steht mit seinen erst 22 Jahren auch schon fest im Kader der Wikinger. Im Vorjahr, bei der WM in Schweden und Finnland, beobachteten Trainer Christian Brittig und Manager Walter Köberle im Stockholmer Globen das Talent in der Partie gegen das deutsche Team. Beim 12:4-Kantersieg überzeugte der Youngster, wechselte später an den Rhein. Gemeinsam mit seiner Freundin Camilla, vier Hunden und seinem Pferd Odin. Ein Belgisches Kaltblut, das 1,2 Tonnen wiegt. Reiten kann der Puckjäger allerdings nicht. Odin ist sein Begleiter auf Spaziergängen.
„Es war wirklich ein hartes Jahr. Wir hatten viele junge Spieler und haben immer bis zum Ende alles gegeben. Es hat aber auch riesigen Spaß gebracht. Und die Fans haben uns großartig unterstützt“, bilanzierte der smarte 1,90-Meter-Mann nach einem Jahr am Rhein. Dieser ist nun der einzige rot-gelbe Crack, für den die Saison 2012/13 nach dem Verpassen der Play offs noch nicht vorbei ist.
Nach der Abschlussfeier am Freitagabend ab 20 Uhr im Stahlwerk und einer Autogrammstunde am Samstag (14 bis 15 Uhr) im Autohaus 4Rad am Höherweg reist der Norweger in die Heimat. „Ich werde ein bisschen entspannen. Dann steht aber auch schon wieder das Training mit der Nationalmannschaft an“, so Martinsen.
Vom 3. bis 19. Mai steigt die 77. Weltmeisterschaft. Erneut in Finnland und Schweden. Mit dem DEG-Angreifer, der sowohl als Center als auch als Flügelstürmer einsetzbar ist. Und sollte Bernhard Ebner vom deutschen Bundestrainer ebenfalls erneut in den DEB-Kader berufen werden, könnte es sogar ein Treffen zweier DEG-Kollegen geben.
Steigerung im defensiven Bereich
Für die Rot-Gelben markierte Martinsen in seiner Debüt-Spielzeit in 52 Partien 22 Punkte. Ein Torjäger ist der Skandinavier damit noch nicht. Das Toreschießen soll der talentierte Youngster, wenn es nach Trainer Christian Brittig geht, in den kommenden Jahren bei der DEG erlernen. Denn Entwicklungspotenzial hat der Norweger mit einer deutlichen Steigerung im defensiven Bereich gezeigt.
Positiv: „Mein Pferd bleibt erst einmal hier“, frohlockte der Stürmer am Sonntag nach dem letzten DEL-Spiel. Wohl mit der Hoffnung, ebenfalls bald zurückzukehren.