Düsseldorf. Der DEG droht der erneute Spieler-Ausverkauf. Der rot-gelbe Rekordspieler Daniel Kreutzer betont, dass die Zeit drängt und will sich in gut drei Wochen entscheiden. Noch soll kein Puckjäger bei einem anderen Verein unterschrieben haben.

Mit 17 Punkten Rückstand auf den letzten Play-off-Rang zehn haben die DEG-Eishockeycracks elf Spiele vor dem Ende der Hauptrunde nur noch theoretische Chancen, das Saisonende über den 10. März hinaus zu verzögern. Momentan ist offen, wohin der Weg dann führt, sowohl für die einstige Hochburg des Pucksports wie auch für die Spieler. Bekanntlich fehlen dem Traditionsverein noch mindestens 2,4 Millionen Euro für die kommende Spielzeit. Neben der ohnehin unsicheren Zukunft im Oberhaus droht den Rot-Gelben daher der erneute Ausverkauf. Alle Spielerverträge laufen zum Saisonende aus. Ist ein ähnliches Schicksal wie im Vorjahr unausweichlich, als 17 Kufenflitzer den Verein verließen?

Vorteil am Anfang der Karriere

„Die Stimmung ist nicht so negativ wie im Vorjahr, und die Situation wird auch weniger in der Kabine thematisiert. Der große Unterschied und Vorteil für die DEG ist dieses Mal, dass die meisten Spieler noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Und somit das Geld noch nicht an erster Stelle steht, sondern die Entwicklung im Fokus ist. Es wollen alle gern bleiben und hoffen hier in Düsseldorf auf eine gute Perspektive“, verbalisiert Kapitän Daniel Kreutzer seine Eindruck zur Stimmungslage in der Mannschaft. Das DEG-Urgestein, das heute in Hannover (19.30 Uhr, Arena an der Expo-Plaza, live in unserem Ticker) nach seiner Sechs-Spiele-Sperre an der Seite von Ashton Rome und Center Colin Long wieder ins Geschehen eingreift und Andreas Martinsen in den dritten Angriff verdrängt, ist einer von nur vier Spielern, die aus der vergangenen Saison übrig geblieben sind.

„Den Rest der Saison wollen wir uns alle noch beweisen. Für wo auch immer. Natürlich wiegt jeder seinen Marktwert ab, aber noch hat meines Wissens keiner irgendwo anders unterschrieben. Langsam wird die Zeit allerdings knapp“, betont Kreutzer. Steht auch das 33-jährige Eigengewächs, das an der Brehmstraße groß wurde und alle DEG-Statistiken (Spiele, Punkte, Tore, Vorlagen) anführt, vor dem Abflug? „Lange können wir nicht mehr warten. Ich hoffe, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen abzusehen ist, in welche Richtung es mit der DEG geht, um mich dann auch entscheiden zu können.“

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Weitere Spieler sind auf den Listen der DEL-Konkurrenz zu finden. So soll der teaminterne Top-Scorer Calle Ridderwall kurz vor einem Wechsel zu den Kölner Haien stehen. Zudem liegt Verteidiger Bernhard Ebner hoch im Kurs. Der 22-jährige Verteidiger, vom Zweitligisten Kaufbeuren in die DEL gewechselt, gehört mittlerweile sogar zum erweiterten Kader der Nationalmannschaft. Für das Olympia-Qualifikationsturnier in Bietigheim vom 7. bis 10. Februar steht Ebner auf Abruf parat.

„Über kurz oder lang sehe ich ihn als festen Nationalspieler. Bernhard hat dafür das Potenzial und den Ehrgeiz“, betont DEG-Trainer Christian Brittig. Was es für den Verein nicht leichter macht, den Verteidiger zu halten. Die DEG befindet sich für die restlichen elf Saisonspiele auf Bewerbungstour – vor allem für Sponsoren, um den Standort zu sichern. Aber auch jeder Crack für sich. Heute übrigens wie zuletzt mit Felix Bick für den verletzten Stammtorsteher Bobby Goepfert im Gehäuse.

Am Rande der Bande:

ZUKUNFT: Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. ClinicAll geht als Beispiel voran und verlängert den Sponsorenvertrag mit der DEG nicht nur, sondern will den bisherigen sechsstelligen Betrag sogar erhöhen.

VERTRAG: Ex-DEG-Verteidiger Ryan Caldwell (2008 bis 2010) ist zurück in der DEL. Der 31-jährige Kanadier wechselt vom finnischen Erstligaklub Lukko Rauma bis zum Saisonende zum amtierenden Meister Eisbären Berlin.