Düsseldorf. SPD-Sportexperte Burkhard Albes sagte nach der Gesprächsrunde an der Brehmstraße: „Die DEG lebt noch, der Vorstand gibt sich große Mühe, das Richtige zu tun.“ Das Problem: Nach wie vor fehlen mindestens 2,4 Millionen Euro, um den Etat für die kommende Saison zu finanzieren.
Eine Gesprächsrunde an der Brehmstraße zwischen der DEG Eishockey GmbH und Parteien-Vertretern des Sportausschusses über die Zukunft des gefährdeten Klubs brachte am Mittwoch zwar keine konkreten Ergebnisse, aber die Beteiligten gingen nach eigenen Angaben anschließend mit „guten Gefühlen“ auseinander. „Die DEG lebt noch“, sagte SPD-Sportexperte Burkhard Albes, „der Vorstand gibt sich große Mühe, das Richtige zu tun.“ Das Problem: Nach wie vor fehlen mindestens 2,4 Millionen Euro, um den Etat für die kommende Saison zu finanzieren.
In der Runde erläuterten DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp sowie -Jugendobmann Peter Mörsch den Stand der Sponsoren-Suche und die Ergebnisse der Konsolidierungsmaßnahmen.
„Es war lediglich ein routinemäßiges Treffen, bei dem wir der Stadt unsere Situation schildern und über Konzepte der GmbH sowie des Vereins informieren“, so Schmellenkamp über die Intention der Zusammenkunft.
Günter Karen-Jungen, Sportexperte der Grünen im Stadtrat: „Die DEG ist der Auflage, uns regelmäßig über die Umsetzung ihrer Konzepte zu informieren, nachgekommen. Sie konnte ihre alten Sponsoren halten. Unser Eindruck war positiv. Ich denke, es kann mit der Rettung klappen.“
Sponsor für DEG gesucht
Allerdings drängt die Zeit. Nur ein großer Sponsor oder Investor wird den achtmaligen Deutschen Meister wohl retten können. Am 15. Februar müssen die Rot-Gelben 100 000 Euro für den Lizenzantrag bei der DEL hinterlegen. Anschließend hätte der Traditionsverein bis zum 24. April Zeit, das finanzielle Loch zu stopfen. Dies ist der Stichtag zur Abgabe der Lizenzunterlagen. Geschäftsführer Schmellenkamp betont seit Wochen lediglich: „Wir sind in guten Gesprächen, die Hoffnung auf Erfolg machen.“
So schaltete sich jüngst auch die Europaabgeordnete Petra Kammerevert ein: „Es ist mir unverständlich, wie sich in einer Stadt wie Düsseldorf, in der viele, auch große Unternehmen ihren Sitz haben, niemand findet, der bereit ist, dieses traditionsreiche Stück Düsseldorfer Kultur zu erhalten.“ Namentlich von Oberbürgermeister Dirk Elbers erwartet sie mehr Engagement. Sie erwarte, forderte Kammerevert in einem Appell, „dass sich der Oberbürgermeister an die Spitze der Bewegung setzt, Sponsoren und Mitstreiter zu finden. Spätestens jetzt muss er endlich beweisen, dass er bereits ist, die Kraft seines Amtes in die Waagschale zu werfen.“
Kölner Haie sprangen dem „Tod“ von der Schippe
Das Schicksal der DEG ist kein Einzelfall. Im Sommer 2010 schieden sowohl die Frankfurt Lions wie auch die Kassel Huskies als bislang letzte Vereine aus der DEL aus, da sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht nachweisen konnten. Vor der aktuellen Saison wurde den Krefeld Pinguinen zweimal die Frist zur Lizenzerteilung verlängert, ehe die Seidenstädter in die Saison starten durften. Zuvor waren die Kölner Haie dem „Tod“ in der letzten Sekunde von der Schippe gesprungen, als ihnen im Juni 2010 eine Investorengruppe eines Koblenzer Unternehmens zur Seite sprang.
Noch ein Jahr früher war in Nürnberg das leckgeschlagene Schiff gerade noch vor dem Kentern bewahrt worden. Der heutige Eigner Thomas Sabo hatte im April 2009 einen Lizenzentzug in letzter Minute verhindert. Doch wie lange noch? In einem offenen Brief an die Fans hat der Namenssponsor unlängst betont: „Es ist für die Ice Tigers unheimlich schwer, weitere Sponsoren zu gewinnen. Selbst beim Winter Game, war kaum eine regionale Unterstützung zu bekommen. Das muss einen generell nachdenklich stimmen und trägt sicherlich nicht dazu bei, den Standort Nürnberg aufrecht zu erhalten.“
Übrigens: Wie bereits angedeutet, wird sich die Rückkehr von DEG-Stammtorsteher Bobby Goepfert (Kapseleinriss im rechten Knie) verzögern. Am Freitag in Hannover (19.30 Uhr/live in unserem Ticker) und Sonntag (18.30 Uhr, Rather Dome/live in unserem Ticker) gegen Iserlohn werden Felix Bick oder Björn Linda das Gehäuse hüten.