Düsseldorf. Die Eishockey-Cracks der DEG ließen zuletzt die nötige Einstellung auf dem Eis vermissen. Auch gegen München teilte sich das Team seine Kräfte ungeschickt ein und vergaß zu oft die Rückwärtsbewegung. In den kommenden Partien soll sich das wieder ändern.

Zum Jahreswechsel hatte DEG-Trainer Christian Brittig das Spielsystem seiner Eishockey-Mannschaft umgestellt. Die strenge Defensive wurde zugunsten einer offensiveren Ausrichtung gelockert. Mit Erfolg: Die Rot-Gelben feierten fünf Siege in den jüngsten acht Begegnungen. Der Coach hatte jedoch auch Ängste geäußert: „Dadurch gehen wir ein größeres Risiko ein. Ich hoffe nur, dass wir von den Gegnern nicht ausgekontert und dann abgeschossen werden.“ Letzteres traf wahrlich nicht ein. Ersteres zuletzt allerdings schon. Denn wie bereits in der Vorwoche bei der 1:4-Niederlage in Iserlohn vergaßen die im Angriff übereifrigen Rot-Gelben am Sonntag auch gegen München ihre Kraft zu filtern sowie in einem ausgewogenen Maß auch in der Rückwärtsbewegung einzusetzen. Und die Partie wurde mit 2:3 verloren.

DEG wirkte in München zu müde

Das es am Ende überhaupt noch einmal spannend wurde, zeigt die Moral eines Teams, das schon die gesamte Spielzeit selbst bei einem Rückstand nie aufsteckt und immer bis zur letzten Spielminute alles gibt. In genau dieser Manier war den Rot-Gelben zuvor am Freitag in Augsburg nach zwei Niederlagen ein 3:2-Befreiungsschlag nach Penaltyschießen gelungen. Mit viel Kampfgeist und mehr Energie in der Schlussphase wurde das Spiel noch gedreht. Doch scheinbar hatte die Mannschaft in dieser Ausholjagd zu viele Reserven aufgebraucht, um gegen München den zweiten Sieg in Folge zu feiern.

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„Die Jungs haben müde gewirkt. Vor allem im Powerplay hat nicht viel geklappt. Solche Situationen sind auch eine Frage der Kraft. Und die hat gerade in Überzahl in den entscheidenden Situationen gefehlt, um sich dann durchsetzen zu können“, betonte der bis Sonntag noch gesperrte Kapitän Daniel Kreutzer, der das Spiel letztmals von der Tribüne verfolgen musste und nun darauf brennt, am Freitag bei den Hannover Scorpions (19.30 Uhr, Arena an der EXPO-PLAZA/Im Live-Ticker bei DerWesten) wieder einzusteigen. Am Sonntag (18.30 Uhr, Rather Dome/Im Live-Ticker bei DerWesten) beim Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters wird das DEG-Eigengewächs übrigens in seinem 904. Match nachträglich für sein 900. DEL-Spiel geehrt (Wir berichteten). Die Liga wird dem Angreifer ein von einem Künstler angefertigtes Acryl-Jubelbild mit seinem Konterfei überreichen.

Rückkehr von Stammkeeper Goepfert weiter ungewiss

Auf die finanzielle Zukunftsangst, die die Vorjahresmannschaft zeitweise gelähmt hatte, schieben die rot-gelben den neuerlichen Rückschlag jedoch keinesfalls. Wenn­gleich Verteidiger Bernhard Ebner zugibt: „So langsam mache ich mir schon Gedanken. Aber ich hoffe, dass es irgendwie weitergeht, da ich sehr gern bleiben würde. Einen Zeitpunkt zur Entscheidung habe ich mir daher auch nicht gesetzt. Wenngleich dieser Punkt irgendwann kommen muss.“

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Am Mittwoch trifft sich Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp in den Mittagsstunden mit Vertretern der Stadtspitze, um Möglichkeiten zur Rettung der einstigen Eishockey-Hochburg zu besprechen. Denn noch immer existiert ein Etat-Loch von mindestens 2,4 Millionen Euro für die Spielzeit 2013/14. Und die Zeit rennt.

Übrigens: Die Rückkehr von Stammkeeper Bobby Goepfert ist weiter ungewiss. Allerdings lieferte Felix Bick am Wochenende eine gute Leistung als Ersatz für die an einem Kapseleinriss im rechten Knie laborierende Nummer Eins ab. Dies lässt positiv in die nahe Zukunft blicken. „Bobby hat noch Schmerzen, wenn das Knie Druck von der Seite bekommt. Ob er am Wochenende spielen kann, entscheiden wir erst am Mittwoch“, betont Manager Walter Köberle.