Düsseldorf. Den DEG-Eishockeycracks droht Freitagabend in Augsburg eine Kälteschlacht. Die Meteorologen sagen die Rekord-Minus-Nacht des Winters vorher. Mit Torhüter Felix Bick wollen die Rot-Gelben die Negativ-Schlagzeilen zumindest temporär vergessen machen. Doch die Etat-Lücke bleibt in den Hinterköpfen.

Die Schlinge zieht sich immer mehr zu. Die DEG steht vor den wohl wegweisendsten drei Wochen ihrer jüngeren Vereinsgeschichte. Noch immer klafft eine Etat-Lücke von mindestens 2,4 Millionen Euro für die Spielzeit 2013/14. Und bis zum 15. Februar muss sich der Eishockey-Klub entscheiden, ob 100.000 Euro für eine Spielabsicht bei der DEL hinterlegt werden. Aktuell droht daher das sportliche Geschehen in den Hintergrund zu rücken. Dabei steht den Puckjägern am Freitagabend (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion/Im Live-Ticker bei DerWesten) in der Augsburger Puppenkiste eine Kälteschlacht bevor.

Gastgeber Augsburg siegte zuletzt vier Spiele in Folge

Die Meteorologen sagen für die Fuggerstadt die Rekord-Minus-Nacht des Winters vorher. Mindestens zehn Grad Celsius unter Null soll das Thermometer anzeigen. Panther-Torwart Patrick Ehelechner trainierte unter der Woche bereits mit einer dicken schwarzen Wollmütze über seiner Torwartmaske. „Lieber sehe ich lustig aus, als dass ich mich erkälte“, betonte der 28-Jährige. Im umgebauten Stadion ist nämlich noch immer eine Seite fast komplett offen. Auch eine extra Lage an langer Unterwäsche ist daher zu empfehlen. „Mittlerweile sind wir mit den modernen Multifunktionsarenen einfach verwöhnt. Früher ist uns der Rotz schon in der Nase gefroren“, verbalisiert Manager Walter Köberle jedoch seine Gelassenheit.

Bei den heimstarken Augsburgern – zuletzt vier Siege in Folge – wird Felix Bick zu seinem erst zweiten DEL-Start-Einsatz für den verletzten Stammtorwart Bobby Goepfert zwischen die Torstangen fahren. Übrigens altbekannte: In der Saison 2008/09 agierte der heute 20-jährige Youngster als Nummer Eins im Tor des AEV in der Junioren-Bundesliga, bevor es ihn ins DNL-Team der Rheinländer zog. Björn Linda, der am Sonntag in Iserlohn noch für Bobby Goepfert zum Einsatz gekommen war, ist diesmal für Kooperationspartner Duisburg in der Oberliga aktiv. Das Duo soll sich abwechseln.

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Seine erste Partie von der ersten Spielminute an wird Bick bis zum Start-Bully verdrängen müssen. Beim 7:6-Erfolg gegen Straubing am 25. November musste der Blondschopf bis zur 38. Spielminute sechsmal hinter sich greifen. Zu oft hatte ihn die Abwehr im Stich gelassen. Goepfert kam rein und hielt den Sieg nach 5:6-Rückstand noch fest. Trainer Christian Brittig war nach der Begegnung dennoch voll des Lobes für seinen jungen Schützling.

In der Not werden Helden geboren

Dieser sollte sich daher vielmehr seinen großen Tag, rund acht Monate zuvor, in Erinnerung rufen. Mit „Bick-Saves“ trumpfte der damals 19-Jährige im zweiten Viertelfinalmatch der Play-off-Serie gegen den ERC Ingolstadt am 23. März 2012 groß auf. Nach 36:26 Spielminuten schlug seine große Stunde, als Goepfert mit Rückenproblemen beim Stand von 2:0 raus musste. Das 75-Kilogramm-Leichtgewicht wuchs über sich hinaus, machte das Spiel seines Lebens und hielt einen 5:1-Erfolg fest. In Notsituationen werden manchmal Helden geboren.

„Unser Versprechen einzuhalten, die Fans mit leidenschaftlichem Eishockey zu erfreuen, ist das Einzige was wir in der aktuellen Situation beitragen können“, so Manager Köberle. Die Mannschaft will die negativen Schlagzeilen über eine finanzielle Schieflage ihres Vereins sportlich zumindest temporär vergessen machen.

Am Rande der Bande:

Mitarbeit: Am 1. März steht das DEG-Heimspiel gegen Straubing im Zeichen der Schulen und Vereine. 2000 Kinder und Jugendliche haben für nur einen Euro die Möglichkeit, sich aktiv an der Arbeit eines DEL-Spieltages zu beteiligen. Anmeldung bis zum 25. Februar per Mail an ruschepaul@deg-eishockey.de.

Start: Die DEG startet den Dauerkartenverkauf für die Saison 2013/14. Bestellungen sind nur bei einem DEL-Start gültig.