Düsseldorf. DEG-Keeper Bobby Goepfert hatte sich am Freitagabend kurz vor Spielende mit schmerzverzerrtem Gesicht auswechseln lassen. Die Kernspinuntersuchung mündete in traurige Gewissheit. Kapseleinriss am rechten äußeren Kniegelenk sowie eine Bänderüberdehnung.

Die DEG-Eishockeycracks sind aus der Überholspur gerutscht. Nach vier Siegen aus vier Spielen und der zwischenzeitlichen Führung in der DEL-Tabelle für das Jahr 2013 erlebten die Rot-Gelben jüngst das erste Null-Punkte-Wochenende nach dem Kalenderwechsel. Kehrten damit unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Gegen den amtierenden Meister aus Berlin (3:6) sowie in Iserlohn (1:4) geriet das Brittig-Team aufs Glatteis. Damit ist der Rückstand auf den vorletzten Rang wieder auf zehn Punkte angewachsen. Auf den letzten Play-off-Platz gar auf (uneinholbare) 16 Zähler. Bei nur noch 13 Spieltagen.

Viel schlimmer als die Niederlagen wiegt jedoch die Verletzung von Stammtorhüter Bobby Goepfert. Der 29-jährige US-Amerikaner hatte sich am Freitagabend genau 299 Sekunden vor der Schlusssirene mit schmerzverzerrtem Gesicht auswechseln lassen. Die Kernspinuntersuchung am Dienstag mündete in traurige Gewissheit: Kapseleinriss am rechten äußeren Kniegelenk sowie eine Bänderüberdehnung! Mindestens eine Woche muss Goepfert pausieren.

Goepfert in der Reha

„Bobby befindet sich aktuell täglich in der Reha. Es gibt nur eine vage Prognose, wie lange er fehlen wird. Wir werden nach dem Wochenende schauen, wie sich alles entwickelt“, betont Manager Walter Köberle. Würde das Gelenk zu früh wieder voll belastet, könnte dies eine dauerhafte Einschränkung des Bewegungsspielraums zur Folge haben. Die Verletzung ist für die Rot-Gelben keine Unbekannte. Ex-Torwart Jamie Storr hatte einst mit eben jenen Problemen langfristig zu kämpfen. Und beendete seine Profi-Karriere anschließend aufgrund lang anhaltender Knieschmerzen.

Die Verletzung Goepferts ist ein herber Rückschlag für die DEG. Es ist kein Geheimnis, dass die Rot-Gelben an ihrem wunden Punkt getroffen wurden. Der Schlussmann ist einer der besten seiner Zunft, trieb schon so manche Stürmer an den Rand der Verzweiflung und hielt seinem Team so schon mehrfach die Punkte fest. Kurzum: Der gebürtige New Yorker ist nicht ersetzbar. Denn hinter dem Stammtorwart gibt es keine etatmäßige Absicherung. Mit Björn Linda (23), Felix Bick (20) und Patrick Klein (19) tummeln sich lediglich drei in der DEL unerfahrene Youngsters als Back ups. Wobei nur letztgenannter bei der DEG unter Vertrag steht. Linda und Bick sind Förderlizenzspieler vom Oberliga-Kooperationspartner Füchse Duisburg. „Deswegen bricht aber keine Panik aus. Wir haben uns vor der Saison so aufgestellt, weil die drei Jungs auch in der Lage sind, einzuspringen und unser vollstes Vertrauen besitzen“, so Köberle.

DEG hat keine freie Ausländerlizenz mehr

Mehr kann der Manager nicht tun. Denn die DEG hat mit der Nominierung von Center Colin Long keine freie Ausländerlizenz mehr. Und ein deutscher Keeper in Goepferts Klasse ist nicht finanzierbar.

Übrigens: Lange Zeit fand sich Ex-DEG-Stürmer Jeff Ulmer in der Warteschleife wieder. Doch zum Jahreswechsel hat der im Vorjahr im rot-gelben Dress enttäuschende Angreifer (zwölf Tore, 20 Vorlagen in 52 Spielen) mit Tappara Tampere in der ersten finnischen Liga einen neuen Verein gefunden. Und sammelte beim zwölfmaligen Meister in den ersten drei Partien auch gleich drei Punkte.