Düsseldorf. . Nach nur zwei Monaten hat der Ex-Düsseldorfer Tyler Beskorowany seinen NHL-Traum aufgegeben. Nun kehrt er mit Nürnberg zurück. Ein Interview.

Tyler Beskorowany war die Überraschung der vergangenen Saison. Vereinslos quasi von der Couch von der DEG verpflichtet, avancierte der Kanadier mit 26 Siegen aus 42 Hauptrundenspielen, einer Fangquote von 92,3 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,53 zum Erfolgsgaranten der rot-gelben Eishockeycracks und führte die Düsseldorfer bis ins Halbfinale.

Viel umjubelt unterzeichnete der Publikumsliebling und als DEL-Torwart der Saison ausgezeichnete Keeper einen Zweijahresvertrag, um diesen im Sommer wieder aufzulösen. Der 25-Jährige wollte seinen NHL-Traum leben und sich über einen Vertrag beim AHL-Team Springfield Falcons für die beste Liga des Planeten zu empfehlen. Nach nur zwei Monaten kehrte der Keeper nun jedoch zurück und wird am Freitag (19,30 Uhr, Rather Dome) erstmals mit den Nürnberg Ice Tigers wieder in Düsseldorf zu Gast sein. Die NRZ sprach vorab mit dem Kanadier.

Trotz der tollen Zeit in Düsseldorf, entschieden Sie sich im Sommer den Vertrag aufzulösen, um Ihren Traum von der NHL zu leben und unterschrieben beim AHL-Team aus Springfield...

Tyler Beskorowany: „Ja. Ich fühlte, dass ich ein gutes Jahr hatte und wenn ich die Chance auf die NHL haben möchte, dann nur jetzt.“

Aus dem großen NHL-Traum wurde jedoch nichts. Sie wurden aus der AHL sogar in die ECHL geschickt und wechselten im Dezember nach Nürnberg. Warum haben Sie so schnell aufgegeben?

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Beskorowany: „Ich bin nach Nordamerika zurück, um eine reelle Chance auf einen Platz in einem NHL-Kader zu bekommen. Habe ich eine Chance erhalten? Ja. War es die Chance, auf die ich gehofft hatte? Nein. Die ECHL ist einfach zu weit von der NHL entfernt und ich wollte dort nicht meine Zeit verschwenden. Dann bot sich die Gelegenheit in Nürnberg und ich habe sie ergriffen.“

Bei den Ice Tigers erwartet Sie nun eine neue Situation. In der vergangenen Saison kamen Sie als Nobody in die DEL, nun als Torhüter des Jahres. Das ist jetzt ein anderer Druck, oder?

Beskorowany: „Da ist schon ein bisschen Druck. Erstens spielt das Team bislang sehr gut, zweitens weiß nun jeder, zu welchen Leistungen ich in der Lage bin.“

In Nürnberg herrscht eine ähnliche Konkurrenzsituation wie in Nordamerika, wenn Andreas Jenike und Jochen Reimer wieder fit sind. Warum werden Sie sich dort durchbeißen?

Beskorowany: „Im Eishockey gibt es keine Einsatzgarantie, schon gar nicht auf der Torhüterposition. Ich kenne Reimer und Jenike nicht so genau, weiß aber, dass es zwei sehr gute und talentierte Goalies sind. Alles ist möglich.“

Nun werden Sie als Gegner nach Düssseldorf zurückkehren. Mit welchen Gefühlen werden Sie das tun?

Beskorowany: „Ich kann es nicht erwarten, wieder in Düsseldorf zu sein. Da gibt es unglaubliche Leute, die meine Frau und mich wie ihre eigene Familie behandelt haben. Ich freue mich auch auf die fantastischen Fans. Dass ich in einem anderen Trikot auflaufe, wird keine Rolle spielen, denke ich zumindest. Aber das sie mich nicht in Düsseldorf erwartet haben, wird sie sicher brennen lassen.“