Düsseldorf. .

DEG-Keeper Tyler Beskorowany erfüllt sich den Traum von der National Hockey League (NHL). Der 25-jährige Kanadier nutzt eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag und wird in die beste Eishockey-Liga der Welt wechseln. Die Nachricht schlug vergangene Woche Mittwoch nicht nur bei der DEG große Wellen, immerhin ging den Düsseldorfern damit der DEL-Torwart der Saison von Bord. Doch gestern sorgte eine weitere Pressemitteilung aus Amerika für Verwirrung.

„Ehrlich abgesprochen“

Die Springfield Falcons veröffentlichten die Verpflichtung des Schlussmannes. Mit einem Kontrakt für die American Hockey League – jener unterhalb der NHL. Ein Fakt, der die DEG-Fans zunächst aufhorchen lassen dürfte und vielleicht sogar Vertragsbruch wittern lässt. Dem schiebt Cheftrainer Christof Kreutzer jedoch sofort einen Riegel vor. „Das war mit uns von vornherein ehrlich abgesprochen. Wenn er die Chance bekommt, in Amerika Fuß zu fassen, würden wir sie ihm nicht verbauen. Er hat es sich mit seinen Leistungen in der vergangenen Saison verdient“, erklärt der 48-Jährige.

„Springfield ist ein Farmteam der Arizona Coyotes aus der NHL, damit hat er zumindest schon einmal einen Fuß in der Organisation. Und Arizona hat mit Mike Smith (jüngst Weltmeister mit dem Team Kanada geworden, Anm. d. Red.) derzeit nur einen starken Torwart – der zudem vielleicht noch abgegeben wird. Daher haben wir uns darauf geeinigt, dass er es versuchen soll. Es ist eine riesen Chance für Tyler, da sie einen Torwart brauchen werden.“

Über den Umweg AHL will Beskorowany somit in den kommenden Monaten noch die Hintertür in die beste Pucksport-Liga der Welt nehmen – und bekommt dabei die ganze Unterstützung der DEG. Auch wenn der Vertrag in Düsseldorf zunächst „nur“ für einen AHL-Vertrag aufgelöst wurde. „Wenn wir erst noch abgewartet hätten, was in einem Camp oder im Draft passiert, wären noch mehr Wochen vergangen und auch wir brauchten für unsere Planung Gewissheit. Es war ein sehr offenes und ehrliches Gespräch“, erklärt Kreutzer.

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Beskorowany erwartet "hartes Business" in Nordamerika

Und eines muss man dem Keeper ohnehin zu Gute halten: Vom ersten Tag an hatte Beskorowany beteuert, seine Zukunft in Nordamerika zu sehen. „Es ist ein hartes Business dort. Hoffentlich habe ich die Augen einiger Scouts oder General Managers geöffnet“, betonte der Keeper daher auch nach seiner Auszeichnung zum DEL-Keeper der Saison am Ende der Hauptrunde.

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„Es ist bitter für uns, aber er muss diese Chance nutzen“, betont der Coach daher weiter und hat in den vergangenen Tagen auf der Suche nach Ersatz bereits die Drähte zu seinen Kontakten bei der Empfehlung von Beskorowany im vergangenen September glühen lassen. „Da wurden schon Namen von Keepern genannt, die den selben Stil haben wie Tyler und auch die gleiche Körpergröße mitbringen würden – aber das ist für mich kein K.o.-Kriterium. Ich will mich da nicht festlegen.“