Düsseldorf. . Der Eishockey-Torwart löste in Düsseldorf seinen Vertrag auf, um seinen Traum von der NHL zu leben – ohne Erfolg. In der DEL ist er nun DEG-Gegner.
Tyler Beskorowany war die Überraschung der vergangenen Saison. Vereinslos quasi von der Couch von der DEG verpflichtet, avancierte der Kanadier mit 26 Siegen aus 42 Hauptrundenspielen, einer Fangquote von 92,3 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,53 zum Erfolgsgaranten der rot-gelben Eishockeycracks und führte die Düsseldorfer bis ins Halbfinale. Viel umjubelt unterzeichnete der Publikumsliebling und als DEL-Torwart der Saison ausgezeichnete Keeper einen Zweijahresvertrag, um diesen bereits im Sommer wieder aufzulösen. Der 25-Jährige wollte seinen NHL-Traum leben und sich über einen Vertrag beim AHL-Team Springfield Falcons für die beste Liga des Planeten zu empfehlen.
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Doch nach nur zwei Monaten nun die Rolle rückwärts. In der AHL nicht berücksichtigt wurde Beskorowany gar in die drittklassige ECHL nach Norfolk ausgeliehen – und selbst da kam er nur in einer von drei Partien zum Einsatz. Nun gibt der Kanadier auf, erkennt sein scheitern, zieht die Reißleine – und kehrt in die DEL zurück. In die Liga, die ihn bejubelt und bewundert hat. Aus der Traum von der NHL.
DEG-Coach Kreutzer von Beskorowany enttäuscht
„Tyler ist mit einer anderen Perspektive rübergegangen. Als danach dann noch Niklas Treutle und Louis Domingue verpflichtet wurden, war das ein erster Schlag ins Gesicht“, erklärt sein Spielerberater David Mondt. „Er ist dann sogar in die ECHL gegangen, um Spielpraxis zu bekommen. Doch selbst da kam er nicht so zum Zug wie erhofft. Am Ende war er frustriert und enttäuscht, dass es nicht so gelaufen ist, wie er sich das vorgestellt hat und wollte daher wieder zurück in die DEL.“ Doch der Torwart wird nicht wieder für die DEG auflaufen, sondern unterschrieb bis Saisonende bei Ligakonkurrent Nürnberg Ice Tigers, die damit auf die Verletzung von Andreas Jenike (Anriss des Syndesmosebands im Fuß) reagieren, nachdem bereits mit Jochen Reimer (Hüft-OP) die Nummer Eins ausgefallen war.
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„Ich bin enttäuscht, dass er nicht Manns genug ist, seine Chance wahrzunehmen und sich da durchzubeißen, anstatt sie nicht nach zwei Monaten wegzuwerfen. Dann ist es für mich kein ernsthafter der Versuch, eine Chance wahrzunehmen. Jeder Spieler träumt von der NHL. Dann muss ich mich auch mal aus Tiefen rausarbeiten, um Erfolg zu haben“, kritisiert DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer. „Gerade als Torwart muss ich davon ausgehen, weil es da natürlich weniger Plätze gibt als für Stürmer oder Verteidiger, dass ich Geduld mitbringen muss. Wenn er gedacht hat es klappt von jetzt auf gleich, war es nicht wirklich ehrlich der Versuch, eine Chance wahrzunehmen. Aber alles schlechte hat auch etwas gutes. Nach seinem Abgang haben wir Mathias Niederberger geholt und damit einen mehr als guten Ersatz gefunden.“
Druck nach DEL-Rückkehr ist groß
Allerdings ist dieser aktuell nur für ein Jahr aus Berlin ausgeliehen und hat bei den Eisbären noch einen Zweijahresvertrag. Dennoch erteilten die Rot-Gelben Beskorowany nach Rücksprache mit den Gesellschaftern Beskorowany die Freigabe für die Ice Tigers. Denn vertraglich waren die Düsseldorfer nach der Vertragsauflösung im Sommer durch eine Klausel erster Ansprechpartner. Gab es nun zumindest eine Ablösesumme? „Kein Kommentar“, so Kreutzer. Das Vorrecht an einer Verpflichtung ist mit der Freigabe allerdings endgültig erloschen.
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Doch während Tyler Beskorowany vor gut einem Jahr als unbeschriebenes Blatt in die DEL kam und frei aufspielen konnte, wird der Druck bei der Rückkehr nun immens groß sein. Die Frage wird sein, ob sich der Kanadier anders als in Nordamerika durchbeißen wird?! Zumal Nürnbergs Jenike im Januar zurückkehren soll und auch bei Reimer winkt noch diese Saison ein Comeback. Auch bei den Ice Tigers dürfte der DEL-Torwart des Vorjahres nach gut einem Monat somit um den Status der Nummer Eins kämpfen müssen.
Eines steht fest: Am 11. Dezember wird es auf jeden Fall ein Wiedersehen geben. Denn in gut einer Woche steht das Nürnberger Gastspiel bei der DEG an, für das bereits über 10 000 Tickets verkauft sind.