Düsseldorf. Die Statistiken dieser Saison sprechen vor dem Rheinderby am Freitagabend zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien gegen ein Torfestival.

Es war die erste Saison der neu gegründeten Deutschen Eishockey-Liga, als kein Geringerer als DEG-Legende Benoit Doucet am 18. November 1994 im Derby gegen die Kölner Haie drei Treffer markierte und am Ende gar sechs Punkte sammelte - bis heute DEL-Vereinsrekord der meisten Zähler in einem Spiel! Kein Wunder, dass die Rot-Gelben das torreiche Duell schlussendlich mit 7:5 für sich entscheiden sollten. Generell standen rheinische Derbys für ein Torfestival. In bislang 86 Aufeinandertreffen in der DEL fielen im Schnitt 5,8 Treffer.

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Mit einem solchen Scheibenschießen ist vor dem 209. Derby am Freitagabend (19.30 Uhr) in Köln jedoch eher nicht zu rechnen. Zwar markieren die Haie im Schnitt bislang 3,2 Tore pro Partie, die Düsseldorfer EG hingegen mit der schwächsten Offensive der Liga gerade einmal 2,1. Doch vor allem sprechen die Zahlen der Abwehr für ein enges Duell mit wenig Zählbarem auf der Anzeigentafel. Die Gastgeber stellen mit gerade einmal 43 Gegentoren in 19 Partien die beste Defensive der Liga und die DEG die zweitbeste (47 in 20 Partien). Beide Teams kassierten somit gerade einmal knapp zwei Tore pro Begegnung. Einen großen Anteil daran haben die beiden Torhüter.

Niederberger in der Statistik vor Wesslau

Sieben Jahre trennen DEG-Keeper Mathias Niederberger (23) und das Kölner Pendant Gustaf Wesslau. In der Statistik ihrer Zunft liegen die beiden jedoch ganz nah beieinander. Niederberger weist mit einem Gegentorschnitt von 2,06 den drittbesten Schnitt aller DEL-Torsteher auf, der Kölner rangiert mit einem Wert von 2,24 nur einen Platz dahinter. Einer dürfte jedoch ganz besonders heiß darauf sein, Wesslau den derzeitigen Gegentorschnitt gehörig zu verhageln: Chris Minard. In seinen ersten zwei Jahren in der Domstadt führte der Kanadier die Kölner immerhin zu zwei Vizemeisterschaften und wurde gefeiert. Vergangene Saison lernte der Torjäger jedoch die Kehrseite der Medaille kennen. Den Frust der Fans ob der verkorksten Saison und dem Verpassen der Play-offs bekam vor allem der 91-Kilogramm-Mann ab.

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"Chris Minard - he drinks when he wants", (Er trinkt, wenn er will), stand im letzten Vorrundenspiel auf einem hochgehaltenen Plakat. Seine damalige Trikotnummer 41 wurde auf einem Banner in 4,1 Promille umgewandelt. "Es war schon respektlos und nach drei tollen Jahren auch enttäuschend", erklärte der 34-Jährige. Und würde seine Antwort heute bei der ersten Rückkehr ins Haifischbecken wohl gern auf seine eigene Art geben - in Form von möglichst vielen Treffern im rot-gelben Trikot gegen die Kölner. Zumal dies gleichzeitig auch bedeuten würde, dass endlich der Knoten platzen würde.

Bobby Goepfert muss auf die Tribüne

Darauf hofft DEG-Trainer Christof Kreutzer bei allen Angreifern nach der schwachen Partie gegen Wolfsburg. Nach der 0:3-Niederlage gab es eine klare Ansage, nun soll eine Trotzreaktion folgen. Denn der Coach lässt keinen Stürmer als überzähligen Spieler auf der Tribüne schmoren, sondern Torwart Bobby Goepfert.