Düsseldorf. . Nach der Düsseldorfer Niederlage in Spiel fünf am Freitagabend in Hamburg haben die Freezers am Sonntag Matchball. Cheftrainer Kreutzer von Wurfgeschoss verletzt.
„Die können nicht mehr!“ Dieser Satz von Freezer Thomas Oppenheimer über den Konditionszustand der DEG-Eishockeycracks aus einem Hamburger Zeitungsartikel hing in großen Lettern als Motivation in der Düsseldorfer Kabine. Genutzt hat es nichts. Die Nordlichter setzten sich gestern Abend vor nur 8814 Zuschauern mit 4:2 (1:0, 0:1, 3:1) durch und gingen in der Viertelfinalserie mit 3:2 in Führung. Die Rot-Gelbem stehen damit am Sonntag (14.30 Uhr) unter Druck und müssen den ersten Matchball der Hanseaten abwehren. Über 10 000 Zuschauer werden die Daumen drücken.
Einspruch gegen Daschner-Sperre
„Es war ein enges Spiel, das auch andersrum hätte ausgehen können. Wir haben in den entscheidenden Phasen zu viele Strafen kassiert. Jetzt wollen wir Spiel sieben erzwingen“, betonte DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer, der gestern kurzzeitig zur Hauptperson wurde. Bereits unter der Woche beklagte der Coach, dass in den vergangenen Gastspielen in Hamburg einige Gegenstände auf die Spielerbank geworfen wurden. Zwei Sekunden vor dem ersten Drittelende erwischte gestern eine zusammengeknüllte Klatschpappe als Wurfgeschoss den 47-Jährigen am Kopf, nur knapp über dem rechten Auge am Brillenbogen – mit einem Eisbeutel ging es in die Kabine. Pünktlich zum zweiten Durchgang stand der Übungsleiter jedoch wieder auf seinem Posten – mit extra Sicherheitspersonal hinter der Bank. Die Schiedsrichter vermerkten die Szene im Zusatzbericht.
Zur Erinnerung: Erst vor fünf Tagen wurde Stephan Daschner nach einem unbeabsichtigten Schlenzer über das Fangnetz von der Liga mit einer überzogenen Sechs-Spiele-Sperre bestraft – weil eine solche Aktion auch dem Image der Sportart schaden würde. Die DEG legte Einspruch ein, das Urteil des Schiedsgerichts steht noch aus. Ebenso bleibt abzuwarten, wie die DEL nun im umgekehrten Fall handelt. Auch die Spieler und Trainer gilt es schließlich zu schützen.
Alexander Thiel trifft zum 1:1
Ungeachtet dessen ließ sich Kreutzers Mannschaft jedoch nicht beirren und glich durch den verteidigenden Stürmer Alexander Thiel in der 28. Spielminute zum 1:1 aus, nachdem Freezer Thomas Oppenheimer die Hamburger in der 11. Spielminute mit einem verdeckten Schlagschuss in Führung gebracht hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war Stürmer Alexej Dmitriev bereits nur noch Zuschauer. Der gebürtige Weißrusse mit deutschem Pass musste nach einem Bandencheck von Hamburgs Kapitän Christoph Schubert ab dem zweiten Drittel mit Verdacht auf Schultereckgelenksverletzung passen. Anschließend dauerte es bis zur 48. Spielminute, bis in der hart umkämpften, jedoch fair geführten Partie der nächste Torjubel durch die Halle ebbte – zum Missfallen der Rot-Gelben. Als Teamkapitän Kreutzer zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit wegen Hakens in der Kühlbox saß, netzte Hamburgs Morten Madsen zum 2:1 ein.
In die Drangphase der Düsseldorfer setzte Hamburgs Däne in der 53. Spielminute seinen zweiten Streich. Der langersehnte erste Treffer im Powerplay in der Fremde durch Michael Davies 309 Sekunden vor dem Ende ließ den Funken der Hoffnung dann zwar noch einmal auflodern. Mehr als Turnbulls Pfostenschuss sprang aber nicht mehr heraus.