Düsseldorf. Nach einer 4:1-Führung der Düsseldorfer schlugen die Gäste noch einmal zurück. Am Ende gab es aber einen 6:5-Erfolg gegen die Ice Tigers.

Im letzten Heimspiel vor dem Weihnachtsfest bescherten die DEG-Cracks ihren Fans noch einmal eine Partie, die alle Zutaten eines Eishockeyspiels enthielt: Krachende Checks, zahlreiche Tore und einen Krimi bis zur letzten Sekunde – an dessen Ende vor 5280 Zuschauern ein knapper 6:5 (2:1, 2:1, 2:3)-Sieg über die Nürnberg Ice Tigers stand.

Die Partie startete aus Sicht der Hausherren bereits mit einem Highlight – und dies nicht nur, weil Dominik Daxlberger nach seinem Sehnenanriss im Hüftbeuger sein Saisondebüt in der DEL gab. Keeper Tyler Beskorowany wurde vor dem ersten Bully als DEL-Spieler des Monats November geehrt. Wie wichtig die Nachverpflichtung des 24-jährigen Torstehers vor gut zwei Monaten war, wird nicht nur im seitdem andauernden Aufschwung der Rot-Gelben deutlich. Denn Stammkeeper Bobby Goepfert droht nun gar das Saisonende! Als sich der US-Amerikaner am 19. September in Augsburg die Hüfte ausgekugelt hatte, wurde die Gelenklippe verletzt, die den Oberschenkelknochen in der Hüftpfanne hält. In 70 Prozent der Fälle heilt diese Verletzung nach drei Monaten von allein und festigt sich wieder, nicht jedoch bei Goepfert, dem nach NRZ-Informationen nun eine Operation droht – die Teamärzte beraten dieser Tage eingehend.

Ex-DEG-Stürmer Kaufmann traf

Die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer scheint somit auch weiterhin auf die Klasse von Beskorowany vertrauen zu müssen. Gestern machten jedoch eher seine Vorderleute auf sich aufmerksam. Verteidiger Stephan Daschner, der sich von Partie zu Partie immer mehr in den Vordergrund spielt und mittlerweile punktbester Defender ist, setzte Daniel Kreutzer mit einem sehenswerten Pass in den Lauf in Szene. Der Kapitän lief allein auf Nürnbergs Keeper Andreas Jenike zu und ließ dem Schlussmann keine Chance. Acht Zeigerumdrehungen später legte Kreutzers Sturmpartner Rob Collins in Überzahl gar das 2:0 nach.

Die Hausherren spielten die Ice Tigers schwindelig und Travis Turnbull hätte in der 14. Spielminute sogar auf 3:0 erhöhen können, scheiterte jedoch am linken Pfosten. So kam was kommen musste: Während die DEG ihre Chancen vorne liegen ließ, nutzten die Gäste eine ihrer wenigen Möglichkeiten durch Ex-DEG-Stürmer Evan Kaufmann zum Anschluss.

Kreutzer fehlt nur noch ein Tor

Im mittleren Abschnitt erhöhte Kreutzer dann jedoch mit seinem zweiten Streich des Abends sogleich auf 3:1. Nun fehlt dem DEG-Eigengewächs nur noch ein Treffer, um mit dann 250 Treffern der beste DEL-Torschütze aller Zeiten zu werden. Am liebsten natürlich am Sonntag (17.45 Uhr) im 205. Derby bei den Kölner Haien. Den bisherigen Spitzenreiter Robert Hock (249) hat er bereits eingeholt.

Anschließend schlug jedoch erst einmal die Stunde von Youngster Daniel Fischbuch mit einem sehenswerten Alleingang. Im eigenen Drittel schnappte sich der 21-Jährige die Scheibe, tanzte drei Nürnberger über die gesamte Eisfläche aus und vollendete zum 4:1. Die Ice Tigers gaben sich jedoch nicht geschlagen und bissen durch erneut Kaufmann, Leonhard Pföderl und Steve Reinprecht zurück. Doch nur 27 Sekunden nach dem Ausgleich griff Gäste-Keeper Jenike bei einem Schlagschuss von Kurt Davis daneben – 5:4. Und Ken André Olimb legte 176 Sekunden vor dem Ende gar noch das 6:4 nach. Die Nürnberger verkürzten 64 Sekunden vor Schluss auf 5:6 – mehr war jedoch nicht mehr drin.