Düsseldorf. . Tyler Beskorowany wurde zum besten Eishockeycrack im November gewählt. Am Sonntagabend gelang dem Kanadier mit den Rot-Gelben ein 5:3-Erfolg über Iserlohn.

Revanche geglückt: Die DEG-Eishockeycracks feierten gestern Abend im Rather Dome vor 6180 Zuschauern, darunter übrigens auch der wegen Dopingverdachts suspendierte Stürmer Michael Davies, einen 5:3 (3:1, 1:2, 1:0)-Erfolg über die Iserlohn Roosters. Einmal mehr auch dank des erneut starken Keepers Tyler Beskorowany, der für seine überragende Fangquote von 95,2 Prozent und einem Gegentorschnitt von nur 1,65 übrigens zum DEL-Spieler des Monats November gewählt wurde. Damit ist der 24-jährige nachverpflichtete Kanadier, der einen enormen Anteil am Aufschwung der Rot-Gelben hat, der erste DEG-Crack seit mehr als viereinhalb Jahren, dem diese Ehre zu Teil wird. Zuletzt war Ex-Stürmer Brandon Reid im März 2009 ausgezeichnet worden. „Er ist ein wichtiger Mann für uns, wenn nicht sogar der wichtigste. Wenn er weiter hart an sich arbeitet, hat er noch eine große Zukunft vor sich. Und ich denke, dann bekommt er auch in Nordamerika noch einmal eine Chance“, betont Kapitän Daniel Kreutzer.

Schwarzer Sonntag als Weckruf

Es war der 28. September, der rabenschwarze Sonntag. Die Rot-Gelben kassierten bei den Iserlohn Roosters eine 0:8-Niederlage und stellten damit ihren eigenen Negativrekord ein. Im Nachhinein gewann die DEG der Klatsche jedoch auch etwas Positives ab. In der Folge riss sich das Team bekanntlich am Riemen und sammelte ab dem düsteren sechsten Spieltag bis Anfang Dezember die viertmeisten Punkte aller DEL-Teams – und schoss sich zeitweise gar bis auf den fünften Tabellenplatz. Trotz des daraus resultierenden Weckrufs war das Team natürlich auf Wiedergutmachung aus. Gleich im ersten Powerplay solle die kleine schwarze Hartgummischeibe im Netz der Roosters zappeln. Stephan Daschner hatte von der Blauen Linie abgezogen. Knapp vier Zeigerumdrehungen später erfolgte eine Kopie des ersten Streichs. Ken André Olimb legte erneut ab auf Daschner, der erneut abzog – doch diesmal fälschte Andreas Martinsen den Schlagschuss noch ab und brüllte anschließend seine Freude heraus. Nach zehn torlosen Partien hatte der norwegische Nationalspieler und DEG-Top-Torschütze endlich wieder getroffen. Der jüngste Treffer war am 26. Oktober beim 2:1-Verlängerungserfolg in Straubing datiert.

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Als Rob Collins nur 53 Sekunden später gar das 3:0 nachlegte, waren die meisten DEG-Fans gedanklich wahrscheinlich schon bei einem sicheren Heimsieg der Düsseldorfer. Bis zur 17. Spielminute. Zunächst musste Kurt Davis auf die Strafbank, weil er Keeper Beskorowany dessen Kelle zustupste. Dies ist seit dieser Saison jedoch verboten. Der Torwart muss sich selbst seinen Schläger wieder zurückholen. Kaum komplett brachte Shawn Belle Iserlohns Brodie Dupont per Haken beim Torabschluss zu Fall und der Rooster versenkte anschließend den Penalty.

"Das war typisch", haderte Co Abstreiter

Im zweiten Drittel schlug am Ende eine Schussbilanz von 7:5 zu Buche – es stand nach 40 Spielminuten jedoch nur noch 4:3 für die DEG. Mit Fehlpässen luden die Rot-Gelben die Gäste quasi zu Torchancen ein, die zuvor kaum einmal ernsthaft Gefahr ausstrahlten. Doch auf einmal liefen die Passstafetten und Boris Blank sowie Dylan Wruck glichen für die Sauerländer aus, ehe Andreas Martinsen die Hausherren mit seinem zweiten Streich des Abends und seinem 14. Saisontreffer erneut in Führung brachte. „Das war typisch, im Glauben einer sicheren Führung lässt man etwas nach und kassiert dann den Ausgleich“, haderte Co-Trainer Tobias Abstreiter Mitte des Spiels.

Im Schlussdurchgang verpasste Kapitän Daniel Kreutzer dann zunächst die Vorentscheidung und legte die Scheibe in der 44. Minute an den Pfosten statt in die Maschen. Doch das Team rettete die Führung über die Zeit und Travis Turnbull schob kurz vor der Schlusssirene zum Endstand ins leere Tor ein.

DEG – Iserlohn Roosters 5:3 (3:1, 1:2, 1:0) 

DEG: Beskorowany; Davis, Belle; Ebner, Daschner; Schiestel, Ficenec; Thiel; Kreutzer, Collins, Dmitriev; Preibisch, Turnbull, Fischbuch; Martinsen, Olimb, Strodel; Tobias Brazda, Mondt, Alanov.

Zuschauer: 6180.

Schiedsrichter: Brill/Oswald (Zweibrücker EG/ESV Kaufbeuren).

Tore: 1:0 (4:55) Daschner (Olimb, Mondt/5-4-Überzahl), 2:0 (8:36) Martinsen (Daschner, Olimb/5-4), 3:0 (9:29) Collins (Kreutzer, Belle), 3:1 (18:20) Dupont (Penalty), 3:2 (27:14) Blank (Foster, Conolly), 3:3 (33:23) Wruck (Petersen York/5-4),4:3 (37:18) Martinsen (Olimb), 5:3 (59:33) Turnbull (Martinsen, Olimb/Schuss ins leere Tor).

Strafminuten: DEG 6, Iserlohn 12 plus 10 (Dupont/21:58, Check gegen den Kopf und Nacken).

Beste DEG-Spieler: Martinsen (5 Punkte), Beskorowany (3), Olimb (1).