Düsseldorf. . DEG-Verteidiger Stephan Daschner brach die Kufe, sein zweites Paar lag an der Brehmstraße. Da mussten die Skates von Alexei Dmitriev herhalten.
„Martinsen, Martinsen“, hallte es nach Spielende durch den Rather Dome – und der norwegische Eishockey-Nationalspieler ließ sich nicht lange bitten und legte nach dem 5:3-Erfolg seiner Düsseldorfer EG über Iserlohn zur Freude der Fans eine kleine Tanzeinlage auf das Eis. Zehn lange Spiele schien das gegnerische Tor für den Wikinger wie vernagelt zu sein, doch gegen die Roosters kehrte der DEG-Torjäger zurück in die Erfolgsspur. Und das nach schier endlos wirkenden 41 Tagen gleich mit einem Doppelpack – entsprechend groß war der Jubel.
Der 24-jährige Top-Torjäger war jedoch nicht der einzige Crack, der gegen die Sauerländer herausragte, auch sein Landsmann Ken André Olimb stach heraus. Der Blondschopf war an vier der fünf Treffer beteiligt und ist mit nun 32 Punkten der Topscorer der Rot-Gelben.
Humba in Badelatschen
Den skurrilsten, wenngleich auch schmerzhaftesten Abend verlebte aber wohl Verteidiger Stephan Daschner. Nur noch mit Badelatschen und Unterwäsche bekleidet kehrte der Abwehrrecke zur Ehrenrunde zurück. Die Fans hatten den 26-Jährigen lautstark gefordert, war er nach der Schlusssirene doch sofort in der Kabine verschwunden und wollte eigentlich nicht mehr mit der Mannschaft zurück auf das Eis. Kurzerhand marschierte Kapitän Daniel Kreutzer in die Kabine und holte den Schützen des ersten Tores noch einmal heraus und der stimmte sogleich die Humba an.
„Als ich zum Schlussdrittel wieder raus wollte, habe ich gesehen, dass eine Kufe gebrochen war. Da ich mein zweites Paar dummerweise an der Brehmstraße vergessen hatte, musste ich mir die zweiten Schlittschuhe von Alexei Dmitriev leihen, um weiterzuspielen. Danach hatte ich jedoch große Schmerzen an den Füßen, wollt nur noch aus den Schuhen raus und unter die Dusche“, erklärte Daschner die Szenerie sogleich, lässt er sich doch eigentlich kein „Bad“ in der Fanmenge entgehen. „Das war ein sehr wichtiger Sieg, zumal wir am Freitag in Ingolstadt beim 1:2 wieder Punkte liegengelassen hatten und somit fast schon zum Siegen verdammt waren. Gerade nach den letzten Tagen war das die richtige Antwort“, betonte Daschner. Zeigte sich jedoch ob des Ausgleichs der Iserlohner im Mitteldrittel auch selbstkritisch: „Wir haben die Gegentore in der zweiten Pause analysiert, die Fehler erkannt und abgestellt, nachdem wir uns nach einem guten Start das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht hatten.“
Dass er an zwei der fünf DEG-Treffer mitbeteiligt war, stufte der Verteidiger hingegen allerdings herab. „In erster Linie ist es wichtig, dass das Powerplay überhaupt funktioniert. Natürlich ist es toll und die Leute dürfen auch mal sehen sehen, dass auch deutsche Spieler punkten können“, erklärt Daschner.
„Ein Grund mehr, es allen zu zeigen!“
Zudem rät der 26-Jährige zum Optimismus: „Wer Eishockey verfolgt, der weiß, dass Weihnachten immer ein Knackpunkt ist und Teams oftmals in ein Tief fallen. Wir müssen gucken, dass wir dabeiblieben und der Blick auf die Tabelle motiviert. Da ist alles möglich. Einige Leute haben vielleicht nicht damit gerechnet, aber das ist umso mehr ein Grund, es allen zu zeigen!“