Düsseldorf. . Nach gegenseitigen Vorwürfen wollen die Parteien nun an einem Strang ziehen. Zudem wurde vermeldet, dass der US-Amerikaner die B-Probe öffnen lässt und die Rot-Gelben dafür die Kosten übernehmen. Unterdessen unterlag das Team mit 1:2 in Ingolstadt.

Auch im dritten Anlauf müssen sich die DEG-Eishockeycracks dem ERC Ingolstadt geschlagen geben. Zwar war die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer gestern Abend über weite Strecken ebenbürtig, verlor am Ende aber knapp mit 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) bei den Donau-Panthern und verpasste damit hauchdünn eine positive Signalwirkung in die Heimat in Mitten unbequemer Tage für die Rot-Gelben.

Das bestimmende Thema rund um die Puckjäger von der Brehm­straße war jedoch ohnehin auch gestern der Dopingfall von Michael Davies. Kein Tag vergeht, an dem keine neue Runde eingeläutet wird. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hatte bekanntlich am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren gegen den Eishockeycrack eingeleitet, weil eine Wettkampfkontrolle vom 23. November ein von der Norm abweichendes Analyseergebnis ergeben hatte.

Gemäß der Anti-Doping Ordnung der DEL wurde Davies von der NADA umgehend vorläufig suspendiert. Und auch die DEG hatte den Spieler daraufhin mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen. „Entgegen klarer Absprachen zwischen Klub, medizinischer Abteilung und Spieler, hat sich Michael Davies offenbar nicht an eindeutige ärztliche Anweisungen und NADA-Richtlinien gehalten“, ließen die Rot-Gelben verlauten. Am Donnerstag erhob dann Davies’ Anwalt Florian Hilbert schwere Vorwürfe gegen den Verein und dessen Ärzte.

Nun haben sich die Vertreter der DEG und des Spielers jedoch einvernehmlich darauf verständigt, „von nun an gemeinsam und schnellstmöglich zu versuchen, eine für alle Parteien verträgliche Lösung zu finden“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Bis dahin soll es keine weiteren öffentlichen Erklärungen beider Seiten mehr geben. Zudem wurde mitgeteilt, dass Davies die B-Probe öffnen lassen möchte und die DEG die Kosten hierfür übernimmt.

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„Uns ist selbstverständlich daran gelegen, unserem Spieler Michael Davies die bestmögliche Unterstützung zuteil werden zu lassen. Als Klub haben wir das maximale Interesse an einer schnellen Klärung des Sachverhaltes und hoffen, dass wir rasch zu einem guten Ausgang der Angelegenheit kommen“, wird Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus zitiert.

Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack. Warum hat sich die DEG nicht von Anfang an hinter ihren Topscorer gestellt und die weiteren Ermittlungen abgewartet? Sondern scheinbar erst jetzt, nachdem der Spieler über seinen Anwalt anprangerte, beweisen zu können, dass der Verein seit seiner Ankunft im Juli von der Einnahme des Medikaments wusste? So betont Rechtsbeistand Hilbert in diesem Schreiben: „Nach den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen der DEG ist schnell klar geworden, dass hier im beiderseitigen Interesse nach einer gemeinsamen Lösung gesucht werden muss. Insbesondere vor dem anstehenden NADA-Verfahren, in dem es darum gehen wird, den Schaden für beide Seiten möglichst gering zu halten und dem weiteren Umgang mit der Suspendierung des Spielers.“

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Was Raum für Spekulationen lässt. Ist der trotzallem scheinbar beidseitig entstandene Vetrauensbruch noch zu kitten? Oder geht es nur noch um eine einvernehmliche Trennung, unabhängig des Ausgang des Ermitlungsverfahrens im Dopingfall?

Ungeachtet der Querelen in der Heimat kämpfte die Düsseldorfer Mannschaft gestern Abend jedoch bravourös in Ingolstadt. Zwar übten die Hausherren in der Anfangsphase einen enormen Druck aus und die DEG konnte sich einmal mehr bei Keeper Tyler Beskorowany bedanken, dass es mit einem schmeichelhaften 0:0 in die erste Pause ging. In der 25. Spielminute markierte Kapitän Daniel Kreutzer dann mit seinem 247. DEL-Treffer sogar die überraschende Führung. Die Donau-Panther kamen durch John Laliberte jedoch postwendend zum Ausgleich. Zwar schnupperten die Rot-Gelben erneut an einem Zähler gegen den Titelträger. Doch 7:54 Minuten vor dem Ende hielt Petr Taticek im richtigen Moment den Schläger in einen Schlagschuss und brachte die Ingolstädter auf die Siegerstraße.

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Das Spiel in der Statistik

ERC Ingolstadt – DEG 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)

DEG: Beskorowany; Davis, Belle; Ebner, Daschner; Schiestel, Ficenec; Kreutzer, Collins, Dmitriev; Martinsen, Olimb, Strodel; Preibisch, Turnbull, Fischbuch; Thiel, Mondt, Tobias Brazda.

Zuschauer: 3308.
Schiedsrichter: Piechaczek/Rohatsch (HC Landsberg/EV Lindau).
Tore: 0:1 (24:44) Kreutzer (Dmitriev), 1:1 (28:02) Laliberte (Greilinger, Ross), 2:1 (52:06) Taticek (Buck, MacMurchy).
Strafminuten: Ingolstadt 0, DEG 10.
Beste DEG-Spieler: Beskorowany (5 Punkte), Kreutzer (3), Daschner (1).