Düsseldorf. . 34 Zähler hat die DEG seit dem 28. September aus 19 Partien geholt. Das Saisonziel überdenkt in Düsseldorf aber niemand, erklärt Coach Christof Kreutzer.

Gerade einmal vier Punkte fehlen noch, dann haben die DEG-Eishockeycracks bereits die Punktemarke der vergangenen Saison erreicht – nach gerade einmal knapp der Hälfte der Partien. Dabei sah es zu Beginn der Spielzeit zunächst erneut düster aus. Waren die rot-gelben mit mehr finanziellen Mitteln hoffnungsvoll gestartet, bekam die Aufbruchstimmung nach zwei Jahren am Tabellenende nach nur sechs Spieltagen einen deutlichen Dämpfer. Mit nur drei Punkten war das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer erneut Träger der Roten Laterne – mit einem Torverhältnis von 13:30! Doch dies sollte nur die Ruhe vor dem Sturm sein.

66 Tage später haben sich die Düsseldorfer zum dritten Jäger von Tabellenführer EHC München aufgeschwungen. Seit dem 28. September haben die Puckjäger aus den folgenden 19 Partien 34 Zähler geholt und weisen mittlerweile ein Torverhältnis von 73:72 auf – trotz hoher Klatschen am ersten Spieltag in Wolfsburg (0:7) und in der sechsten Partie in Iserlohn (0:8). Mehr Punkte haben in diesem Zeitraum nur der Spitzenreiter (39), Adler Mannheim (36) sowie die Hamburg Freezers (35) geholt. Heißt: Bei einem Erfolg statt der ärgerlichen und knappen 2:3-Niederlage am Sonntag gegen die Greifvögel wären die Rot-Gelben sogar in die Rolle des ersten Verfolgers geschlüpft. Wenngleich die DEG mittlerweile teils drei Spieler mehr absolviert hat als die Gegner, wird deutlich, dass die Düsseldorfer in dieser Saison wieder ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um die Play offs mitsprechen werden und nach einer kurzen Findungsphase nun durchstarten.

Kreutzer: „Wir müssen realistisch bleiben“

„Natürlich ist so eine Hochrechnung schön, aber die Saison geht nun mal am ersten Spieltag los. Zum anderen denke ich auch, dass die teils hohen Niederlagen erst dazu geführt haben, dass wir uns im weiteren Verlauf stabilisiert haben“, betont Cheftrainer Christof Kreutzer. „Es freut mich, dass wir die Fehler schnell abstellen konnten. Aber wir müssen realistisch bleiben. Wenn ich auf die Tabelle schaue, dann eher nach unten anstatt nach oben. Ich werde den Teufel tun und unser Saisonziel ändern“, erklärt der 47-Jährige.

Dieses lautet somit weiterhin ganz klar Platz zehn zum Erreichen der ersten Play-off-Runde um die Deutsche Meisterschaft. „Wenn wir das geschafft haben und sogar noch besser dastehen, als wir es uns vorgenommen haben, nehme ich das natürlich auch gern mit“, fügt der Coach jedoch hinzu.

Die derzeit starke Aufholjagd der Rot-Gelben ist zudem auch beste Eigenwerbung für das XXL-Eishockey-Festival am 10. Januar in der Stockumer Arena, wenn DEG die Kölner Haie zum zweiten DEL Winter Game empfängt. Die 10 000 Stehplätze beim „größten deutschen Derby aller Zeiten“ sind bereits vergriffen – insgesamt sind rund 40 000 Karten weg. Ein ausverkauftes Stadion mit 54 000 Fans würde einen neuen Europarekord für Eishockey-Ligaspiele bedeuten.

Da passt es gut, dass auch die Domstädter auf der Zielgeraden noch einmal die Kurve bekommen, sich aus dem Tabellenkeller kämpfen und in den jüngsten sechs Partien 15 Zähler holten. Seit Montag zieren DEG-Kapitän Daniel Kreutzer und Haie-Verteidiger Moritz Müller zudem 170 Großplakate als Werbung in beiden Städten.

Am Rande der Bande: Das Verletzungspech bei der DEG will nicht abreißen. Zunächst fiel Keeper Bobby Goepfert mit einer Hüftverletzung aus und muss bis heute passen, anschließend riss sich Verteidiger Tim Conboy das vordere Kreuzband an – Saison-Aus. Nun hat es Abwehrrecke Corey Mapes erwischt, wenngleich nicht ganz so schlimm wie die Teamkollegen. Der 22-Jährige hat sich am Sonntag gegen Mannheim (2:3) einen Finger der rechten Hand gebrochen und wird den Rot-Gelben rund vier Wochen fehlen. „Der Ausfall von Corey ist sehr bedauerlich. Er hat sich nach seiner schweren Rückenverletzung zu Beginn des Jahres hervorragend wieder ins Team gekämpft und zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt“, betont Cheftrainer Christof Kreutzer. „Ich bin aber davon überzeugt, dass er auch diesen erneuten Rückschlag wegstecken und so schnell wie möglich zurückkehren wird.“