Düsseldorf. . Der für den verletzten Bobby Goepfert nachverpflichtete DEG-Keeper Tyler Beskorowany hat mit seiner Fangquote von 93,8 Prozent den besten Wert in der Liga.

Zwischen der Vertragsunterschrift bis zur Fahrt zum Flughafen lagen gerade einmal drei Tage. Montags trainierte der 24-jährige Kanadier erstmals mit der Mannschaft, keine 35 Stunden später hütete der Keeper erstmals das DEG-Gehäuse. Und hielt gleich einmal einen 4:3-Erfolg im Penaltyschießen gegen die Nürnberg Ice Tiger fest. Dies liegt gerade einmal zwei Monate zurück und schon ist Tyler Beskorowany eine der Entdeckungen in der Deutschen Eishockey.-Liga. Sollte mit seiner Verpflichtung Ende September eigentlich nur der Ausfall von Bobby Goepfert kompensiert werden, entpuppte sich der Torhüter als Glücksgriff für die DEG.

Seitdem der 89-Kilogramm-Mann im Tor steht, haben sich die Rot-Gelben vom Tabellenkeller zeitweise bis auf Rang fünf geschossen und sind derzeit Tabellensiebter. In 18 Begegnungen für die Düsseldorfer, Beskorowany musste nur einmal gegen Krefeld wegen eines steifen Nackens passen, sammelte das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer 34 Punkte – der Aufwärtstrend ist stark mit der Verpflichtung des 1,96-Meter-Hünen verknüpft. Quasi von der Couch als vereinsloser Keeper verpflichtet, lässt sich Beskorowany so leicht nicht aus der Ruhe bringen. Es passierte am Sonntag in der 55. Spielminute. Der Kanadier wehrte an der kurzen Ecke einen Puck ab und bekommt diesen anschließend an die Maske – das Gitter verzieht sich. Kurzerhand setzte der 24-Jährige einfach die Maske von Back-up Lukas Lang auf und beendet das Spiel, als wäre nichts passiert.

Zwar unterlagen die Rot-Gelben den Adler Mannheim knapp mit 2:3, der Keeper war jedoch erneut einer der besten Spieler auf dem Eis. Mittlerweile weist Beskorowany mit 93,8 Prozent die derzeit beste Fangquote aller DEL-Keeper auf. In acht Spielen im November, davon fünf Siege, schaffte der Schlussmann sogar einen Schnitt von nur 1,63 Gegentoren pro Spiel und eine Fangquote von 95,2 Prozent (!) – und dürfte sich damit auch in die Notizblöcke anderer (DEL-)Vereine parieren. So ist es auch kein Wunder, dass der Kanadier in der Fachzeitung „Eishockey News“ zur Wahl als Spieler des Monats steht. Und die DEG-Fans sich wünschen, dass Beskorowany in der nächsten Saison gemeinsam mit Goepfert, der noch einen Vertrag besitzt, aber aktuell nach einem Besuch bei einem Hüftspezialisten noch einmal mindestens vier bis sechs Wochen ausfällt (die NRZ berichtete), das Torhüter-Gespann bei der DEG bildet.

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"Konzentriere mich auf diese Saison"

„Ich konzentriere mich auf diese Saison. Wie es weitergeht, da wird die Zeit kommen darüber nachzudenken“, betonte der Schlussmann nach der Niederlage gegen Mannheim. Hatte gegenüber der Presseabteilung des Vereins auf Nachfrage, ob er in Düsseldorf bleiben möchte, jedoch bereits betont: „Ihr habt mich gut behandelt, deswegen möchte ich ehrlich sein: Ich weiß es noch nicht genau. Nordamerika wird immer erste Wahl bleiben, das ist meine Heimat. Aber in Düsseldorf und Deutschland fühle ich mich auch sauwohl. Ich bin hin- und hergerissen und muss abwarten, was passiert!“ Und auch Cheftrainer Christof Kreutzer, der seit vergangener Woche auch offiziell erst einmal auch Manager der Rot-Gelben bleibt, will sich nicht in die Karten schauen lassen: „Natürlich planen wir schon für die nächste Saison und machen unsere Hausaufgaben. Aber zu einzelnen Spielern gebe ich keinen Kommentar oder Stand ab, das würde nur Unruhe bringen und uns selbst schaden.“

Übrigens: Erst vor knapp zwei Wochen haben die DEG-Eishockeycracks binnen fünf Tagen quasi zwei Trainer „abgeschossen.“ Nach dem 4:1 am Sonntag (16.November) in Schwenningen musste der dortige Coach Stefan Mair gehen, kurz darauf erwischte es nach einem erneuten 4:1-Auswärtssieg am Freitag in Straubing (21. November) den Tigers-Coach Rob Wilson. Und gestern nun Larry Mitchell in Augsburg, ebenfalls nach einer 1:4-Pleite gegen die DEG, der am Sonntag die sechste Niederlage in Serie gegen Krefeld (2:6) folgte. Dennoch überraschte die Meldung. Larry Mitchell war seit Dezember 2007 Panther-Coach und somit dienstältester Trainer aller DEL-Clubs. In seiner Amtszeit entwickelte er die Panther in vielen sportlichen Belangen beständig weiter. Absoluter Höhepunkt war dabei der Gewinn der Vizemeisterschaft im Jahr 2010.