Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG steht erstmals seit zwei Jahren wieder vor den beiden rheinischen Rivalen Köln und Krefeld. Diese Rolle wollen die Rot-Gelben so schnell nicht mehr hergeben. Am Freitag treten sie beim DEL-Schlusslicht Straubing Tigers an, am Sonntag kommen die Krefelder nach Düsseldorf.
Das 2. DEL Winter Game zwischen der DEG und den Kölner Haien ist derzeit in aller Munde. In Krefeld scheint man sich dadurch jedoch außen vor zu fühlen. Seit Wochen wird für das XXL-Eishockey-Freiluftspiel geworben – mit teils markigen Sprüchen. Es gehe um nichts weniger als die „Macht am Rhein“. In der Seidenstadt sieht man das ein wenig anders. So konnte sich der Krefelder Stadionsprecher kurz vor Beginn des ersten „Straßenbahn-Derbys“ Mitte Oktober einen Kommentar zum Winter Game nicht verkneifen. Tenor: Macht ihr mal, die Nummer eins am Rhein sind ohnehin wir.
Größte Krise seit Jahren
Während sich die Kölner in der größten Krise seit Jahren befinden und im Tabellenkeller feststecken, hat die DEG nun jedoch zum Gegenschlag ausgeholt. Seit Dienstag und der Drei-Tore-Gala von Stürmer Manuel Strodel beim 5:2-Erfolg über DEL-Rekordmeister Berlin, stehen die Rot-Gelben erstmals seit zwei Jahren wieder vor beiden rheinischen Kontrahenten.
Diese Rolle wollen die Düsseldorfer so schnell nicht wieder hergeben. Und schon gar nicht vor dem Duell am Sonntag (17.45 Uhr, Rather Dome), bei dem vermutlich erneut über 10 000 Fans die Rot-Gelben nach zehn Pleiten in Folge endlich wieder zu einem Sieg über die Pinguine schreien wollen.
„Prinzipiell will man eigentlich gerade bei Derbys immer gewinnen. Und natürlich nervt es, dass es so lange gegen Krefeld nicht geklappt hat. Ich denke, das sieht die Mannschaft genauso, zumal wir Tabellennachbarn sind und uns einen Abstand verschaffen wollen“, betont Cheftrainer Christof Kreutzer.
Rotthaus will die Stimmung im Dome verbessern
TRIKOT: Die DEG startet den Vorverkauf des Winter-Game-Trikots bereits eine Woche früher als geplant. Bereits am Sonntag beim Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine (17.45 Uhr, Rather Dome) können die roten Jerseys im Retro-Look im Fanshop erworben werden.
DISKUSSION: Beim Stammtisch am Mittwochabend im Stahlwerk an der Ronsdorfer Straße wurde hitzig diskutiert, wie die Stimmung im Dome verbessert werden könnte. Nun will DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus prüfen, ob die Gästefans zukünftig an das andere Ende hinter der Kurve versetzt werden, um einen Zusammenschluss der DEG-Fans mit der Stehplatztribüne zu gewährleisten. Zum anderen wird darüber beraten, ob die stimmgewaltigen Fans auf der Geraden oder hinter einem Tor zentriert werden, um die Stimmung zu bündeln.
Zuvor müssen die DEG-Cracks jedoch am Freitagabend (19.30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm) beim DEL-Schlusslicht ran. Dass die Partie jedoch trotz der zuletzt starken Leistungen der Düsseldorfer alles andere als ein Selbstläufer werden wird, zeigte bereits das erste Gastspiel vor gut einem Monat. Zwar feierten die Rot-Gelben dank einer starken Leistung ihres Keepers Tyler Beskorowany den zweiten Auswärtserfolg der Saison und setzten sich in einer schwachen Partie dank des Siegtreffers ihres Top-Torschützen Andreas Martinsen mit 2:1 nach Verlängerung durch, taten sich nach dem sensationellen 4:1-Erfolg in Nürnberg jedoch über weite Strecken überraschend schwer.
„Dadurch hatten wir den Gegner vielleicht etwas zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Aber wir müssen auch in Straubing über die vollen 60 Spielminuten auf der Hut sein“, erklärt Coach Kreutzer. „Natürlich ist es schön, mal in der Position zu sein, dass jeder einen Sieg erwartet. Aber wenn man sich die Ergebnisse der Tigers anguckt, waren die allen sehr eng. Aber wir sind gewarnt aus dem ersten Duell.“
Ein Ausrutscher könnte sich schnell in der Tabelle auswirken. Mit dem Sieg über die Eisbären haben sich die Düsseldorfer eine gute Ausgangsposition verschafft, die sie am Wochenende festigen wollen. Nicht mehr und nicht weniger. Als Tabellensiebter hat die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer gerade einmal fünf Zähler weniger als der Randritte Ingolstadt. Allerdings auch nur fünf Punkte Vorsprung auf den elften Platz und Berlin – der nicht mehr zur Teilnahme an den Play offs berechtigen würden.
DEG-Gegner Straubing - Dunham will seine Mannschaft bei der Ehre packen
„Ab sofort gibt es keine Ausreden mehr!“ Jason Dunham greift bei den Straubing Tigers durch. Seinen deutlichen Worten nach der Köln-Niederlage am Sonntag, ließ der Manager des heutigen (19.30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm) DEG-Gegners Straubing am Mittwoch Taten folgen. Stürmer Peter Flache wurde suspendiert. Bislang sind die Gründe dafür noch nicht bekannt. Dunham will die Mannschaft bei der Ehre packen und hielt am Dienstag eine längere Kabinenansprache. Und den Tigers steht als abgeschlagener Tabellenletzter ein Schicksalswochenende bevor. Holt man wieder keine Punkte, drohen die Niederbayern mit gerade einmal neun Zählern aus 20 Spielen bereits vorzeitig endgültig den Anschluss zu verlieren. Nach dem Duell mit den Rot-Gelben geht es am Sonntag nach Schwenningen, die als Drittletzter bereits elf Punkte mehr auf dem Konto haben. Die Wild Wings haben nach der Niederlage am Sonntag gegen die DEG ihren Trainer Stefan Mair entlassen. Gleiches Schicksal könnte in Straubing nun auch Rob Wilson drohen. Nach einem erneuten Null-Punkte-Wochenende dürfte seine Zeit bei den Tigers abgelaufen sein. Was es benötigt, um die ersehnte Trendwende zu schaffen? Vor allem Tore. Defensiv stand das Liga-Schlusslicht zuletzt gut, aber in der Offensive fehlten Dynamik und Zielstrebigkeit.