Essen. Gladbach erlebt eine düstere Saison. Der Klub ist bedroht, weil er zu den Verlierern der Corona-Krise in der Bundesliga zählt. Ein Kommentar.

Was soll man da anderes machen, als sich verwundert die Augen zu reiben. Durch ein 0:3 hat sich Gladbach im DFB-Pokal beim Zweitligisten Hannover 96 blamiert. Also jene Spieler, die in der Runde zuvor noch die beste Mannschaft in Deutschland demütigten, als sie den FC Bayern 5:0 besiegten.

Gladbach und Trainer Adi Hütter stolpern durch die Saison

Wobei, betrachtet man die Saison der Borussia genauer, dann fallen die Formschwankungen sofort ins Auge. Schon im Dezember erlebte sie ein Debakel, verlor 0:6 im eigenen Stadion gegen den SC Freiburg. Die Elf stolpert durch diese Spielzeit, noch scheint Sportdirektor Max Eberl seinem Trainer Adi Hütter zu vertrauen. Doch Hütter sollte schleunigst beweisen, dass er in der Lage ist, der Mannschaft wieder mehr Stabilität zu verleihen. Dass der 51-Jährige Matthias Ginter gegen Leverkusen auf die Bank verbannte (1:2), um einen Winter-Wechsel zu provozieren, wird seinem Ansehen eher geschadet haben.

Gladbachs Torhüter Yann Sommer verrenkt sich vergeblich, Maximilian Beier trifft zum 3:0 für Hannover.
Gladbachs Torhüter Yann Sommer verrenkt sich vergeblich, Maximilian Beier trifft zum 3:0 für Hannover. © Unbekannt | Getty Images

Gladbach hat vier Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz

Nur vier Punkte beträgt der Vorsprung vor Relegationsplatz 16. Der Kader der Gladbacher verfügt eigentlich über zu viel Niveau, um auf die Abstiegsränge zu rutschen, aber schon andere Vereine haben erlebt, wie schnell ein Sog nach unten entstehen kann.

Die Gefahr eines Absturzes ist auch deswegen real, weil der Klub, den Max Eberl über viele Jahre stabilisiert hat, als ein Verlierer der Corona-Krise bezeichnet werden kann. Erst fehlte das Geld, um die Verträge von Leistungsträgern wie Denis Zakaria und Matthias Ginter zu verlängern, nun wollen beide Profis im kommenden Sommer eine neue Herausforderung suchen, sie können ablösefrei wechseln. Sie zu ersetzen, wird angesichts der belasteten Finanzen kompliziert. Anderen Führungspersönlichkeiten wie Lars Stindl (33) macht zunehmend das Alter zu schaffen.

Matthias Ginter sitzt gegen Leverkusen nur auf der Gladbach-Bank.
Matthias Ginter sitzt gegen Leverkusen nur auf der Gladbach-Bank. © Unbekannt | firo

Gladbach steht vor einer großen Aufgabe

Es wird ein große Herausforderung für die Verantwortlichen, Gladbach im oberen Drittel der Bundesliga zu halten. Zunächst muss es Trainer Adi Hütter erst einmal schaffen, die Abstiegsgefahr zu dämmen. Immerhin, man kann es auch positiv drehen. Seine Mannschaft, die sich in Hannover blamiert hat, war in der Lage, den FC Bayern zu demontieren. Das Potenzial für Besserung ist also vorhanden.