Bologna. Die Niederlage von Bologna dürfte das Aus von Nuri Sahin als BVB-Trainer besiegelt haben. Seine Profis tragen eine Mitschuld. Ein Kommentar.
Serhou Guirassy beim Jubel in den Armen von Nuri Sahin. Die große Erlösung. Ein Sieg für Borussia Dortmund, ein Befreiungsschlag für den Trainer. So hätte dieser Champions-League-Abend von Bologna ausgehen können. Die Saison, sie wäre schon jetzt nicht mehr zu retten gewesen. Aber man hätte sich durch das Erlebte im Norden Italiens noch einmal zusammenraufen, die Halbserie ordentlich zu Ende bringen können. Und dann neu die Lage bewerten können.
So aber fehlt die Fantasie, dass der BVB in der jetzigen Konstellation die Wende schaffen kann.
Dazu war dieser Auftritt zu inspirationslos, zu schlecht. Die Mannschaft schlich trotz Führung hilflos über den Rasen. Es fehlt an allen Ecken und Enden. An spielerischen Elementen, aber auch an Kampf. Und natürlich auch am angeknacksten Selbstvertrauen, wenn nicht mal das frühe 1:0 reicht, um Stabilität zu geben.
Verdiente Ansage der BVB-Fans
Wird mit einem Trainerwechsel, der nun unausweichlich scheint, alles besser? Davon ist nicht auszugehen, allein mit Blick auf die Vergangenheit, in der der BVB einen Coach nach dem anderen verschlissen hat. Guirassys Lauf zu Sahin hatte so lediglich Symbolcharakter. Die schwarz-gelben Profis vermittelten auch in Bologna nämlich nicht, dass sie alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um die Wende zu schaffen. Vor dem Spiel hatte sie sich selbst in der Bringschuld gesehen. Von den tausenden mitgereisten Fans aber erhielt sie nach Abpfiff die nächste verdiente Ansage.
Nuri Sahin war da schon schnurstracks in den Katakomben des Stadions verschwunden. Es könnte sein letzter Abend als Trainer von Borussia Dortmund gewesen sein. Die Verantwortlichen vermieden ein Bekenntnis, wollen sich am Mittwoch eine Entscheidung treffen, wie es mit Sahin weitergeht. An ihm allein, das hat auch die Partie in Bologna gezeigt, würde es nicht gelegen haben.
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