Dortmund. BVB-Fans protestieren gegen Sponsor Rheinmetall. Sportdirektor Sebastian Kehl äußert sich dazu. Meinungen seien gewünscht.

Themen gab es reichlich im Vorfeld des Bundesliga-Auftaktspiels von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt. Sie waren insbesondere sportlicher Natur. Wie läuft das Debüt von Trainer Nuri Sahin? Wie schlagen sich die Neuzugänge um Pascal Groß und Waldemar Anton, die beide in der Startelf standen? Eine verkürzte Antwort darauf: ordentlich. Der BVB siegte dank eines Doppelpacks von Jamie Gittens mit 2:0 (0:0).

Dortmunds Fans allerdings setzten ein anderes Thema. Das Bündnis Südtribüne hatte eine große Protestaktion angekündigt. Sie richtete sich um die Tatsache sowie die Art und Weise des Sponsoren-Deals mit Rüstungskonzern Rheinmetall. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden auf der Tribüne zahlreiche Plakate gezeigt, auf denen die Partnerschaft angeprangert wurde. Auch auf dem Stadionvorplatz gab es Aktionen.

BVB-Fans kritisieren Sportswashing sowie fehlende Teilhabe

Teilen der Fans geht es um Sportswashing und den Verrat der BVB-Werte sowie fehlende Teilhabe. Der Protest bewegte sich dabei im Rahmen des Sagbaren. „Wir hatten nicht die Befürchtung, dass es zu einer Spielunterbrechung kommt“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Rund um den letztlich gescheiterten Investorendeal der Deutschen Fußball-Liga hatten Fans bundesweit immer wieder für Unterbrechungen gesorgt, indem sie Tennisbälle und andere Gegenstände auf den Rasen warfen.

Auf der BVB-Südtribüne gab es am Samstag viele Plakate.
Auf der BVB-Südtribüne gab es am Samstag viele Plakate. © AFP | Ina Fassbender

Diesmal blieb es wie zu erwarten war bei Meinungsäußerungen auf Plakaten. „Wir möchten, dass unsere Fans mündig sind, dass sie ihre Meinung kundtun, dass wir ein Klub sind, der eine gewisse Vielfalt ist sich trägt. Meinungen sind daher absolut erlaubt, das macht die Südtribüne nicht nur bei diesem Thema“, sagte Sportdirektor Kehl. „Wir sind im Austausch, im Dialog. Ich glaube, dass wir uns bei dem Thema sehr offen gezeigt und bei allen Möglichkeiten auf diese Themen hingewiesen haben.“

Rheinmetall-Deal bringt BVB eine zweistellige Millionensumme

Rheinmetall war kurz vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid als BVB-Sponsor vorgestellt worden. Zu dem Paket dürften unter anderem Werbeflächen im Stadion und am Trainingsgelände zählen. Dem BVB bringt der Deal über drei Jahre nach Informationen dieser Redaktion eine zweistellige Millionensumme ein. Der Klub führt für die Partnerschaft vor allem das Argument der veränderten weltpolitischen Lage ob des russischen Überfalls auf die Ukraine und die Not an, sicherheitspolitische Themen stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.

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