Dortmund. Edin Terzic verlässt Borussia Dortmund. Die Gedanken über ein mögliches BVB-Aus kamen dem Trainer schon vor einigen Monaten. Die Hintergründe.

Die Gedanken, dass die Zeit beim BVB enden könne, kamen Edin Terzic schon vor einigen Monaten in dieser schwankenden Spielzeit mit all ihren Höhepunkte und ihren Ausrutschern. Nach dem Champions-League-Finale bat er dann um mehrere Gespräche mit den Chefs des Bundesliga-Schwergewichtes. Darin beklagte er die Strukturen, die manchmal fehlende Rückendeckung und sagte, dass sich etwas ändern müsse.

Edin Terzic erhielt in diesen Diskussionen auch Zustimmung, trotzdem kam der gebürtige Mendener, 41 Jahre alt, zu dem Schluss, dass es besser wäre, wenn er um die Auflösung seines Vertrages bitten würde. Am Mittwochabend informierte er die Verantwortlichen um den Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, am Donnerstagmittag folgte die offizielle Pressemitteilung, die im Dortmunder Umfeld einer Eruption gleichkam. Eigentlich galt Terzics Vertrag bis zum Jahr 2025. Er erhält nun noch einen Teil seines Gehaltes, das bei knapp 3,5 Millionen Euro liegt, und wird sich erstmal zurückziehen, im Urlaub mit der Familie das Geschehene verarbeiten. Sein Nachfolger soll der bisherige Co-Trainer Nuri Sahin, 35, werden, der seit einem halben Jahr zum Trainerteam gehört.

Hier noch gemeinsam beim BVB: Edin Terzic, Nuri Sahin, Sven Bender und Sebastian Geppert (von links)
Hier noch gemeinsam beim BVB: Edin Terzic, Nuri Sahin, Sven Bender und Sebastian Geppert (von links) © dpa | David Inderlied

Edin Terzic fehlte beim BVB die nötige Rückendeckung

Terzic sei eine Vertragsverlängerung angeboten worden, hört man aus seinem Umfeld. Doch seine Bedenken seien zu groß gewesen. Ihm habe oft die nötige Rückendeckung vonseiten des Vereins gefehlt, auch die Machtkämpfe innerhalb der Chefetage hätten ihn gestört. Dazu kommen Vorfälle wie das Interview von Mats Hummels, in dem der Verteidiger ein paar Tage vor dem Königsklassen-Endspiel die Arbeit seines Vorgesetzten an der Seitenlinie kritisiert hatte. Der Machtkampf zwischen dem Abwehrspieler und Edin Terzic hatte dazu geführt, dass man schon vor dem offiziellen Ende das Gefühl haben konnte, dass sich etwas zusammenbraut an der Adi-Preißler-Allee.

Trotzdem gehe Edin Terzic im Guten, ihm sei es immer um seinen Herzensverein gegangen, heißt es aus seinem Umfeld. „Liebe Borussen, auch wenn es mir gerade brutal weh tut, möchte ich euch mitteilen, dass ich mit dem heutigen Tag den BVB verlassen werde“, sagt Terzic in der Pressemitteilung. Er habe das Gefühl, „dass der anstehende Neustart von einem neuen Mann an der Seitenlinie begleitet werden sollte“. Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, meint: „Edin Terzic hat während seiner Zeit beim BVB herausragende Arbeit geleistet. Wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Edin und ich werden immer Freunde bleiben.“

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Edin Terzic und der BVB - Fast-Meister und Fast-Champions-League-Sieger

Zwei Jahre hat Edin Terzic die Mannschaft der Borussia geführt. 2023 kratzte Dortmund an der Meisterschaft, 2024 am Champions-League-Pokal. Ein großer Titel blieb aus. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass der BVB nicht seine letzte Aufgabe bei einem Spitzenklub gewesen sein dürfte.