Hagen. . Phoenix Hagen hat sein erstes Ligaspiel zu Hause gegen den BG Göttingen verloren. Trainer Ingo Freyer kritisierte seine Mannschaft nach der Partie.
Das war ein klassischer Fehlzünder zum Auftakt: Drei Jahre in Folge startete Phoenix Hagen mit einem Auswärtssieg in die Basketball-Bundesliga, daheim patzte man nun zum Start in die achte Erstliga-Saison gegen einen vermeintlichen Konkurrenten im Abstiegskampf. Mit 75:84 (39:43) unterlag das Team von Trainer Ingo Freyer gegen die BG Göttingen, nach der Unruhe in der Sommerpause blieben zudem am Ischeland 400 Zuschauerplätze leer. Und der Coach räumte unumwunden ein: „Ich habe selten so ein schlechtes Spiel von uns gesehen.“
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Die ersten Minuten der neuen Saison vor 2821 Zuschauern gehörten den Gästen, Adam Waleskowski erzielte die ersten vier Punkte. Erst Phoenix-Neuzugang Chris Hass brach nach 132 Sekunden den Bann, Kapitän David Bell glich zum 4:4 aus. Nun war es ein enges Spiel, auch weil beide Teams zunächst ihren Wurfrhythmus nicht fanden. Als Hass der erste Dreier der Saison gelang und Owen Klassen per Dunking nachlegte (11:7), bat Göttingens Trainer Johan Roijakkers zur ersten Auszeit (6. Minute). Bis zum 13:8 blieb Phoenix vorn, ehe Göttingen zum 13:14 konterte, Bells beide Dreier zum 19:16 sorgten dann für die Pausenführung.
Es blieb mühselig für die Gäste, sie leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Yannick Anzulunis Dreipunktspiel glich nach dem 19:22 wieder aus, dann fand auch Richie Williams seinen Rhythmus. Der neue Spielmacher und Klassen besorgten die 31:27-Führung (17.), Routinier Adam Hess legte zum 36:32 nach. Doch der Rest der ersten Hälfte gehörte den Gästen, die die Hagener Fehler nutzten. Bezeichnend, dass Benas Veikalas unter dem Phoenix-Korb noch mit der Sirene zur Göttinger Pausenführung traf (39:43).
Phoenix aus dem Feld glücklos
Nun sollten die Gäste auch nicht mehr in Rückstand geraten, zumal sie im Gegensatz zu Phoenix ihren Offensiv-Rhythmus fanden. Bell verkürzte aus der Distanz noch einmal auf 51:55 (26.), dann setzte sich Göttingen allmählich ab. Mit Adam Waleskowski (17), Scott Eatherton (13), Mathis Mönninghoff (12) und Benas Veikalas hatte die BG früh vier vierstellig punktende Akteure, bei Hagen hielt da lange nur Bell mit. Vor allem am Korb hatten die körperlich eigentlich unterlegenen Göttinger überraschend Vorteile, den Gastgebern fehlte es zudem an den notwendigen Emotionen.
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Ins Schlussviertel startete Phoenix beim 59:66 noch mit Chancen, doch eine Aufholjagd blieb aus. Als Youngster Jonas Grof nach mehr als vier Minuten per Freiwurf endlich der erste Punkt gelang, war die Partie beim 60:76 schon fast verloren. Zumal die Hagener aus dem Feld weiter erfolglos blieben, Bell und Williams versuchten es jetzt zu sehr mit dem Kopf durch die Wand. Erst nach dem 61:80 (36.) kam Phoenix noch etwas heran, Bells Korbleger bedeutete das 68:80 zwei Minuten vor der Sirene. Doch ganz abgezockt spielten die Gäste die Zeit herunter und feierten einen wichtigen Premierensieg. „Das war kein schönes Spiel, aber wir haben über 40 Minuten unsere Plays gemacht“, hob BG-Coach Roijakkers hervor, während Freyer bedauerte: „Wir haben weder unsere freien Schützen gefunden noch unsere Vorteile unter dem Korb genutzt.“
Phoenix Hagen: R. Williams (10), Bell (17), Klassen (9), Plaisted (8), Hess (14), Hass (7), Grof (5), Anzuluni (5), Keßen.
BG Göttingen: Veikalas (10), Mönninghoff (12), Waleskowski (17), Sanders (7), Eatherton (13), L. Williams (7), Carter (12), Spohr (6), Schwarz.