Göttingen. . Auch vier Jahre nach seinem Wechsel weg aus Hagen ist Dominik Spohr häufig in seiner Heimat präsent. Auch den Start in die neue Saison der Basketball-Bundesliga absolviert der 27-Jährige am Samstag am Ischeland - allerdings dann als Kapitän im lilafarbenen Trikot der BG Göttingen.
- Als neuer Kapitän der BG Göttingen kommt Dominik Spohr am Samstag nach Hagen.
- Siegesserie in alter Heimat will 27-Jähriger weiterführen.
- Von den Phoenix-Neuen kennt er nur Ex-Teamkollege Jeremy Dunbar.
Er war im Sommer wohl häufiger im Fitnessstudio in Hohenlimburg als jeder Phoenix-Spieler. Auch vier Jahre nach seinem Wechsel weg aus Hagen ist Dominik Spohr - gerade zwischen den Spielzeiten der Basketball-Bundesliga - häufig in seiner Heimat präsent. Auch den Start in die neue Saison absolviert der 27-Jährige am Samstag am Ischeland - allerdings dann als Kapitän im lilafarbenen Trikot der BG Göttingen. Über das anstehende Spieljahr, bereits sein siebtes im Oberhaus, die Perspektiven seiner „Veilchen“ und die Einschätzung von Stammklub Phoenix Hagen sprach die WP mit dem Flügelspieler.
Erst auf den letzten Drücker - auch durch einen Sieg bei Phoenix - hat Göttingen in der letzten Saison den Klassenerhalt geschafft. Wenn die BG abgestiegen wäre, würden Sie dann wieder in Hagen spielen?
Dominik Spohr: Das glaube ich nicht, es gab zumindest keine Gespräche mit Phoenix. Und wir sind ja nicht abgestiegen. Tatsache ist, dass mein Vertrag ausgelaufen war.
Sie waren der erste Spieler, mit dem Göttingen verlängert hat. Ein Beweis gesteigerten Vertrauens nach drei Jahren bei der BG?
Dominik Spohr: Absolut, das sehe ich so. Auch die Tatsache, dass ich jetzt zum Kapitän ernannt worden bin. Trainer Johan Rojiakkers hat mich im Laufe der Saison angefragt, für mich war das eine logische Konsequenz im vierten Dienstjahr. Als gestandener Spieler habe ich jetzt ein paar Bundesliga-Jahre auf dem Buckel und kann mit meiner Erfahrung helfen. Wir haben ja doch ein paar jüngere Spieler geholt.
Zu Göttingen sind Sie nach dem ersten auswärtigen Jahr in Gießen in die 2. Liga gewechselt, da brauchte es Eingewöhnungszeit. Jetzt werden Sie dort sehr geschätzt, oder?
Dominik Spohr: Irgendwann in der ersten Saison hat es Klick gemacht. Der Trainer vertraut mir, meinem Einsatz und meiner Willensstärke. Er kann sich auf mich als Dreierschützen verlassen. Im letzten Jahr war die Trefferquote 44 Prozent, die würde ich gern wiederholen. Aber in erster Linie ist es wohl die Mentalität, die ich verkörpere, die hier ankommt.
Göttingen hat nur mit deutschen Spielern verlängert, dagegen die Importkräfte komplett ausgewechselt. Ist es schwer, sich daran zu gewöhnen?
Dominik Spohr: Wir waren ja im vergangenen Jahr nicht sonderlich erfolgreich, da macht man eben einen Schnitt - diesmal bei den Importspielern. Geblieben sind neben mir nur Mathis Mönninghoff, der für mich ein Mann für das deutsche Nationalteam ist, wenn er sich weiter so entwickelt wie im letzten Jahr. Und Malte Schwarz. Der ist unabsteigbar, obwohl er nur bei unteren Mannschaften gespielt hat.
Um den Klassenerhalt geht es für Göttingen auch in der neuen Saison?
Dominik Spohr: Ja. Und das wird schon schwierig genug werden, das sehen wir ganz realistisch. Nach dem Kreuzbandriss von Neuzugang Andrej Mangold mussten wir personell noch mal umstellen, aber jetzt sind alle fit. Und in Tests gegen Top-Mannschaften aus Belgien sah es schon ganz gut aus.
Zum Start geht es in Ihre Hagener Heimat. Wie schätzen Sie das neue Phoenix-Team ein?
Dominik Spohr: Dreh- und Angelpunkt ist weiter David Bell, das ist ja kein Geheimnis. Und mit Adam Hess und Owen Klassen sind wichtige Spieler geblieben. Zu den Neuen in Hagen kann ich nicht viel sagen, nur Trent Plaisted hat ja schonmal in der Bundesliga gespielt. Und meinen guten Freund Jeremy Dunbar kenne ich natürlich aus unserem Jahr in Göttingen. Ein Wahnsinns-Schütze und ein sehr cleverer Spieler, der sich den Sprung in die Bundesliga verdient hat. Er wird sich da durchsetzen.
Bleibt es am Samstag bei Ihrer Bilanz, mit ihren neuen Teams daheim gegen Phoenix immer zu verlieren, in Hagen dagegen stets zu siegen?
Dominik Spohr: Die Punkte würden wir gern mitnehmen, es wäre wichtig bei unserem schweren Auftaktprogramm mit Spielen gegen alle Topteams. Diese ominöse Serie kann also gern weitergehen. Aber man weiß ja, dass das in Hagen sehr schwer ist.