Hagen. . Phoenix Hagen muss am Freitag bei der BG Göttingen ran. Und US-Center D.J. Covington ist nach fünf Wochen Verletzungspause vor seinem Comeback.
- Vor dem Spiel in Göttingen ist D.J. Covington bei Phoenix Hagen ins Training zurückgekehrt
- Entscheidung zwischen ihm und Tommy Smith fällt kurzfristig
- Weg weisendes Spiel in der unteren Tabellenhälfte
23 Punkte, 20 Rebounds - diesen Mann dürften sie bei der BG Göttingen noch nicht vergessen haben. Allerdings riss sich D.J. Covington kurz nach seinem Gala-Auftritt beim Testspielsieg gegen die Südniedersachsen ein Band im Fußgelenk, bestritt so noch kein Spiel in der Basketball-Bundesliga für Phoenix Hagen. Am Freitag könnte sich das in Göttingen ändern, wenn die Hagener ab 20 Uhr in der dortigen Sparkassen-Arena um Punkte kämpfen. Covington ist wieder ins Mannschafts-Training eingestiegen, Trainer Ingo Freyer hat wohl die Wahl zwischen dem 24-jährigen Muskelprotz und Vertreter Tommy Lee Smith.
Nur mit fünf Ausländern anzutreten, das kennen sie, eine Auswärtsreise mit voraussichtlich sieben einsatzfähigen Importspielern dagegen hat Phoenix schon lange nicht mehr erlebt. Letztmals im Abstiegskampf des Frühjahrs 2012, als nach Nachverpflichtungen zunächst Edward Seward und dann Brandon Brooks auf der Tribüne blieb. Nach der zügigen Genesung Covingtons ist nun offen, ob der US-Center bereits in Göttingen nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback gibt - oder der für ihn nachverpflichtete Smith noch einmal aufläuft. „Beide fahren mit“, kündigte Freyer an, „aber wir müssen abwarten, wie weit D.J. schon wieder ist, die Basketball-spezifische Kondition ist ihm ja ein bisschen abhanden gekommen. Wir müssen abwägen, wer uns mehr helfen kann.“
Guard-Positionen bei Göttingen ungewiss
Ob mit Smith oder Covington, in jedem Fall erhoffen sich die Hagener Vorteile am Brett. Als Center firmiert im BG-Kader nominell kein Akteur, größter Spieler ist Harper Kamp mit 2,03 m. Und beim 99:82-Testspielsieg in Hagen Ende September dominierte Phoenix den Rebound mit 45:24. Da allerdings traten die Göttinger auch ersatzgeschwächt an. Zudem betont Freyer: „Mit Kamp und Ruben Boykin haben die unter dem Korb reichlich Erfahrung zu bieten.“
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Ungewiss ist dagegen die Göttinger Formation auf den Guard-Positionen. Mit Lawrence Alexander und Ricky Minard sowie dem zwischenzeitlich verpflichteten Chris Jones haben drei Amerikaner den Kader bereits wieder verlassen. Dafür wurde zuletzt der erfahrene Terrell Everett (früher Bremerhaven und Artland) geholt, der bei der 73:114-Niederlage bei Bayern München debütierte. Und der bei der Partie in Hagen so starke Spielmacher Marque Perry bestritt - wie Covington - verletzt bisher noch kein Bundesliga-Spiel. BG-Trainer Johan Rojiakkers geht davon aus, dass Perry auch gegen Phoenix noch nicht spielen kann. Doch Freyer traut dem nicht: „Durch Everett sind die Göttinger neu formiert, vielleicht spielt auch Perry. Das kann auch einen kleinen Euphorie-Schub geben.“
Erst ein Sieg für Phoenix
Den benötigen die Göttinger auch, beim Mitteldeutschen BC (99:85) gelang ihnen bisher der einzige Sieg. Allerdings hatte das Team um Kapitän David Godbold mit Ausnahme von Tübingen mit Berlin, Bamberg, Frankfurt und München bisher auch nur Halbfinal-Kandidaten als Gegner. In der sich nach sechs Spieltagen abzeichnenden unteren Tabellenhälfte jenseits der Playoff-Plätze hat das Duell gegen Phoenix auf jeden Fall besondere Bedeutung.
„Für beide Teams ist es ein Weg weisendes Spiel, wie die Vorrunde verlaufen wird“, ist Freyer überzeugt. Dabei hofft der Phoenix-Coach auf einen Kontrahenten mit weniger Qualitäten als die letzten Gegner Würzburg und Frankfurt - und einer höheren Siegchance für seine Mannschaft. Sein Respekt vor den Gastgebern ist gleichwohl hoch. „Göttingen ist auf den deutschen Positionen mit vielen guten Schützen bestückt“, verweist Freyer etwa auf die beiden Ex-Hagener Dominik Spohr und Malte Schwarz sowie Robert Kulawick und Mathias Mönninghoff: „Die dürfen wir nicht ins Spiel kommen lassen.“