Hagen . Auch in der aktuellen Saison hat Phoenix Hagen in der Basketball-Bundesliga ein Alleinstellungsmerkmal: Als einziges Team trifft man aus der Distanz besser als aus dem Nahbereich, eine Folge vor allem der schwachen Zweierquote.
- Phoenix trifft aus der Distanz hochprozentiger als im Nahbereich
- Schwache Zweierquote bringt Hagener gegen Frankfurt um Siegchance
- Sichtbehinderung durch Werbebande soll beseitigt werden
An Alleinstellungsmerkmalen hat es Phoenix Hagen selten gemangelt. Seit dem Aufstieg 2009 gilt man wegen des unkonventionellen Spielstils als Unikat in der Basketball-Bundesliga, auch der krasse Gegensatz zwischen Auswärtsstärke und Heimschwäche in der Vorsaison war einmalig.
In der laufenden Spielzeit ist das Team von Trainer Ingo Freyer ebenfalls mit einer statistischen Besonderheit in der Eliteklasse auffällig: Aus der Distanz treffen David Bell und seine Teamkollegen im Gegensatz zu allen Erstliga-Rivalen besser als aus dem Nahbereich - was insgesamt allerdings vor allem an der schwachen Zweierquote von 39 Prozent liegt. „Das ist eine Schwäche, um die wir wissen. Und mit der wir momentan leben müssen“, räumte Freyer nach der 68:71-Niederlage gegen die Fraport Skyliners ein.
Diese Bilanz ist schon ein bisschen kurios: Zweimal siegte Phoenix in der aktuellen Saison bisher, jedes Mal war die Dreierquote (42 bzw. 45 %) weit besser als die Treffsicherheit aus dem Zweierbereich (30 bzw. 33%). Und wenn die Hagener - wie eigentlich alle anderen Erstligisten - die Würfe aus der Nahdistanz hochprozentiger nutzten, verloren sie.
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Gegen München, in Ulm und in Würzburg war das der Fall. Folgt man dieser Logik, hätte es gegen Frankfurt angesichts von 33% Zweiern und 35% Dreiern eigentlich einen Erfolg geben müssen. Doch bei der 68:71-Niederlage ging ja ausgerechnet der letzte Distanzwurf Bells vorbei. Dabei zeichnet die höhere Anzahl an treffsicheren Dreierschützen Phoenix in dieser Saison aus.
Phoenix wartet sehnsüchtig auf Covington-Rückkehr
Augenfällig ist in jedem Fall die Hagener Abschlussschwäche in Korbnähe, an Owen Klassen wurde sie gegen Frankfurt mit nur zwei Treffern bei neun Versuchen exemplarisch deutlich. Mit dem Kanadier hat Phoenix erstmals seit John Turek wieder einen klassischen Center im Aufgebot, über den häufig gespielt wird. Als aktuell zweitbester Rebounder der Liga trägt der 24-Jährige auch maßgeblich zur starken Phoenix-Bilanz unter den Brettern bei. Doch dort vergibt Klassen eben auch (zu) viele scheinbar machbare Korbleger. „Wenn er von den einfachen Dingern immer zwei mehr machen würde, wäre er ein Mann für 15 Punkte im Schnitt“, meinte Freyer, verwies aber auch auf die relative Unerfahrenheit des 2,08-m-Mannes in dessen zweitem Profijahr.
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Mit David Bell, Brandon Jefferson, Ivan Elliott und Niklas Geske verzeichnen zudem vier Stammkräfte aktuell noch geringere Zweier-Quoten als Klassen, nämlich unter 40 Prozent. Auch deshalb - und wegen seiner überragenden Athletik - wartet Phoenix auf die Rückkehr von D.J. Covington ins Team. In dieser Woche soll der US-Center nach seinem Bänderriss wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ob ein Einsatz am Freitag im wichtigen Spiel bei der BG Göttingen (20 Uhr/live bei uns im Ticker) bereits infrage kommt, muss sich dann zeigen. Der Vertrag mit Ersatzmann Tommy Lee Smith ist bis einschließlich des anschließenden Heimspiels gegen die Walter Tigers Tübingen (15. November) befristet.
Hagen verliert gegen Frankfurt
Zuschauer sehen wegen Sponsor-Banden Spielstand nicht
Dann sollen auch die Zuschauer hoch auf der Haupttribüne von Phoenix Hagen wieder einen besseren Blick aufs Geschehen erhalten. Nach der Installierung der Banden des neuen Tribünen-Sponsors Sparkasse unter der Decke beklagten sich viele Stehplatz-Besucher über die eingeschränkte Sicht auf die Anzeigetafeln, der Spielstand ist von etlichen Plätzen nicht einsehbar. „Wir haben viele erboste Mails bekommen“, bestätigte Geschäftsführer Christian Stockmann und kündigte an: „Da muss etwas passieren. Beim nächsten Heimspiel wird das Problem gelöst sein.“ Die Banden könnten einige Zentimeter höher installiert und schmaler gestaltet werden.