San Antonio. . War's das für die Mavericks? Das Team von Dirk Nowitzki verlor in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das fünfte Spiel in der Playoffserie bei San Antonio und liegt nun mit 2:3 hinten. Der Würzburger konnte überzeugen, die Dallas-Defense nicht.

Dirk Nowitzki hatte viel Redebedarf im fünften Playoffspiel gegen die San Antonio Spurs. Er diskutierte mit den Schiedsrichtern, er pushte seine Teamkollegen und er sprach mit sich selbst. Häufig. Laut. Motivert. Frustriert. Immer wieder musste der Star der Dallas Mavericks mit ansehen, wie die langen Kerle der Spurs unterm Korb zu leichten Punkten kamen. Tim Duncan war einer von ihnen, Tiago Splitter ein anderer. Der Brasilianer im Trikot von San Antonio war letztlich wohl die spielentscheidende Figur beim 109:103-Sieg der Spurs gegen die Texas-Nachbarn.

Im vierten Viertel trumpfte Splitter groß auf. Mit zwei lehrbuchreifen Spielzügen (Pick'n'Roll) erzielte der Spurs-Center vier einfache Punkte und traf dabei noch zweimal von der Freiwurflinie. Dazu kamen zwei wichtige Offensivrebounds und zwei starke Assists. Splitter sorgte dafür, dass die Mavs im AT&T-Center die Hoffnung auf die erste Führung im gesamten Spiel wieder begraben mussten.

Auch interessant

Eigentlich war es die Phase, in der Nowitzki zehn Punkte in Folge für seine Mannschaft machte, kämpfte und kaum zu stoppen war. Dann aber die Fahrkarte. Ein offener Wurf des Deutschen verfehlte das Ziel und im Gegenangriff traf Tony Parker von hinter der Dreierlinie zum 101:96. Wie schon in Spiel vier am vergangenen Mittwoch konnte San Antonio seinen Kontrahenten auf Distanz halten und immer, wenn die Mavericks in Schlagdistanz kamen, entledigten sich die Spurs mit ausgeglichener Teamleistung des Verfolgers.

Nowitzki interessieren die Zahlen nicht

Im gesamten Spiel führten die Gäste aus Dallas nicht einmal, waren dennoch immer nahe dran. Vor allem Vince Carter sorgte mit seinen 28 Punkten dafür, dass das Playoffmatch im zweiten Viertel zweimal mit 37:37 und 42:42 ausgeglichen war. Die schwache Verteidigung der Mavericks aber war diesmal der Knackpunkt im Spiel. Auch wenn Nowitzki erstmals über 20 Punkte kam - am Ende standen 26 Punkte, 15 Rebounds und eine Quote von über 50 Prozent für den 35-Jährigen zu buche - war er alles andere als zufrieden. "An diesem Zeitpunkt meiner Karriere interessieren mich die Zahlen nicht mehr", sagte Nowitzki gegenüber unserer Redaktion. Es ginge nur noch um Sieg oder Niederlage.

Spurs kommen nach Deutschland

Die San Antonio Spurs, 4-maliger NBA-Champion, treten diesen Oktober im Rahmen der NBA Global Games 2014 gegen Berlin an. Dies kündigte die National Basketball Association (NBA) und Euroleague Basketball vergangene Woche an. Das Spiel gegen den 8-fachen deutschen Meister Alba Berlin soll am 8. Oktober in der im Besitz der AEG befindlichen O2 World Berlin stattfinden. Der öffentliche Kartenverkauf für die Spiele in Berlin beginnt am 2. Mai.

Der 7-malige NBA-Champion und legendäre Spieler der San Antonio Spurs, Robert Horry, war im Vorfeld der Global Games beim Spiel von ALBA Berlin gegen die Telekom Baskets zu Gast. Wegen seiner Fähigkeit, während seiner 16 Jahre weilenden Karriere Treffer in den entscheidenden Augenblicken zu erzielen, erhielt Horry den Spitznamen „Big Shot Rob”. Horry gewann zwei Meisterschaften mit den San Antonio Spurs.

Der öffentliche Kartenverkauf für die Spiele in Berlin beginnt am 2. Mai auf www.o2world.de/nba2014

Dass Dallas mit selbiger nach Hause fliegen, lag vor allem an den "Points in the paint", den Punkten unter dem Korb. "Ich habe ein paar sehr leichte Körbe machen können", wunderte sich Duncan nach dem Spiel über seine Freiheit in der Zone. "Ich habe einfach dort gewartet und meine Mitspieler haben mich gefunden", sagte die Spurs-Legende. "Wir haben nicht genug Defense gespielt um zu gewinnen", analysierte Nowitzki den Grund für die Niederlage und ergänzte: "Wir konnten sie nicht stoppen." Dem Deutschen fehlte die Energie bei seiner Mannschaft in der Verteidigung. Nur fünf Ballverluste der Spurs seien "ein Witz", ärgerte sich Nowitzki.

Arbeiten an der Defense

Nicht nur auf dem Court hatte der Mavs-Star viel Redebedarf. ("Ich pushe meine Mitspieler und versuche sie zu motiveren. So wie mich auch.") Auch vor dem kommenden Spiel im American Airlines Center in Dallas werden er und die Coaches mit der Mannschaft über die Verteidigung reden. "Unsere Defense war nicht so gut, wie sie sein sollte", sagte Coach Rick Carlisle nach der Niederlagen. Darüber rede er schon seit sieben Monaten drüber.

In der Nacht von Freitag auf Samstag geht es für Dallas darum, vor heimischen Publikum die Serie spannende zu halten, denn den Spurs genügt nur ein weiterer Sieg, um Dallas in der ersten Runde aus den Playoffs zu schmeißen.