Siauliai. Der Einzug ins EM-Viertelfinale ist für die deutschen Basketballer in weite Ferne gerückt. Das Team um Dirk Nowitzki unterlag Serbien am vierten Vorrundenspieltag 64:75 (28:38).

Die deutschen Basketballer um Superstar Dirk Nowitzki haben bei der EM in Litauen trotz eines finalen Kraftaktes den 'Big Point' gegen Serbien verpasst und müssen nun ernsthaft um Olympia bangen. Am vierten Vorrundenspieltag ging das Duell gegen den Vize-Europameister mit 64:75 (28:38) verloren. Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann geht nun ohne Sieg in die Zwischenrunde. Damit ist der Einzug ins Viertelfinale nur noch schwer zu erreichen.

Serbien das bessere Team

'Wir hätten natürlich schon gerne einen Sieg mitgenommen. Das tut schon ein bisschen weh. Wir hatten ja auch unsere Chancen. Da sind wir aber noch nicht abgezockt genug', sagte Nowitzki, der mit 25 Punkten wie auch in den vorangegangenen Spielen bester deutscher Werfer war. Am verdienten Sieg der Serben ließ 'The Big D.' keinen Zweifel: 'Über die 40 Minuten waren sie die bessere Mannschaft. Wir sind schlecht in den Rhythmus gekommen und dann haben sie jeden Fehler eiskalt ausgenutzt.' Auf der Gegenseite verbuchte Dusko Savanovic 18 Zähler.

Durch die zweite Niederlage in Folge schließt die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) die Gruppe B auf dem dritten Tabellenplatz ab. Serbien und Frankreich spielen im direkten Duell um den Gruppensieg. Das abschließende Spiel der deutschen Mannschaft am Montag (15.45 Uhr/Sport1) gegen Lettland hat dagegen nur noch statistische Bedeutung.

Bauermann vertraute gegen die ungeschlagenen Serben seiner angestammten Startformation, an der Seite von Nowitzki kamen dessen NBA-Kollege Chris Kaman, Robin Benzing, Heiko Schaffartzik und Steffen Hamann zum Einsatz. Der Start in das für den weiteren Turnierverlauf eminent wichtige Spiel missglückte völlig. Nach zweieinhalb Minuten stand es 0:9, Bauermann nahm die erste Auszeit.

Serbien mit besserer Wurfquote

Die Unterbrechung zeigte Wirkung, bis auf zwei Punkte arbeiteten sich die DBB-Riesen in kürzester Zeit an die Serben heran. Allerdings nur, um den WM-Halbfinalisten danach erneut davonziehen zu lassen. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels betrug der Rückstand erstmals zehn Zähler, bis zur Halbzeitpause blieb es dabei.

'Die Serben verteidigen hart, es ist schwer den Rhythmus zu finden', sagte Benzing vor dem Gang in die Kabine, verbreitete aber zugleich Optimismus: 'Wir glauben noch an den Sieg, wir werden gewinnen.'

Serbien hatte in der ersten Hälfte die deutlich bessere Wurfquote, das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Egal, was die deutschen Korbjäger unternahmen, angeführt von Spielmacher Milos Teodosic fanden die starken Serben immer eine Antwort.

Trotz großen Rückstands kämpft sich Deutschland noch einmal heran

Trotz des zwischenzeitlich bis auf 16 Punkte angewachsenen Rückstands gaben die Bauermann-Schützlinge nie auf, vor allem Nowitzki übernahm viel Verantwortung und hielt seine Mannschaft im Spiel. Plötzlich gingen die Bälle in den Korb und der Rückstand betrug zwei Minuten vor Schluss auf einmal nur noch fünf Punkte. Die Sensation lag in der Luft. Doch im Stile eine Klassemannschaft brachte der achtmalige Europameister aus Serbien letzlich den Sieg nach Hause. 'Das war eine tolle Energieleistung im Schlussviertel, wir waren ja noch einmal nah dran', sagte Dirk Bauermann, der sich über die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung mokierte.

Die Niederlage könnte für die deutsche Mannschaft gleich doppelt teuer werden. Sollte das DBB-Team das Viertelfinale verpassen, wäre nicht nur das Turnier beendet. Auch die Olympischen Spiele in London 2012 würden ohne Nowitzki und Co. über die Bühne gehen.

Am Montag (15.45 Uhr/Sport1) trifft die DBB-Auswahl im abschließenden Gruppenspiel auf Lettland, die Begegnung hat nur noch statistische Bedeutung.