Dallas. . Als unermüdlicher Arbeiter unter den Körben ist Center Tyson Chandler in der NBA-Finalserie gegen Miami Heat neben Dirk Nowitzki eine der ganz wichtigen Stützen der Dallas Mavericks.

Dirk Nowitzki rief, Tyson Chandler gehorchte. "Er wollte, dass ich aufs Parkett zurückkehre. Und wenn er will, dass ich reinkomme, komme ich rein. Mit ihm will man definitiv jede Nacht in den Krieg ziehen", sagte der Center der Dallas Mavericks nach dem 86:83-Sieg gegen die Miami Heat im vierten Spiel der NBA-Finals. Als unermüdlicher Arbeiter unter den Körben ist der "Big Man" neben dem deutschen Basketballstar eine der ganz wichtigen Stützen seines Teams - und so wertvoll wie nie.

Nach drei eher mäßigen Auftritten bewies Chandler im American Airlines Center endlich, was in ihm steckt und war einer der Schlüssel zum Erfolg der Mavericks, als in der best-of-seven-Serie der wichtige 2:2-Ausgleich gelang. Auch beim nächsten Duell am Freitag (03.00 Uhr MESZ/Sport1+) wird der 28-Jährige wieder im Fokus stehen.

Chandler kommt auch in den ausstehenden Spielen eine wichtige Rolle zu, der 2,16-Meter-Hüne ist in der Finalserie mehr denn je gefordert. Brendan Haywood plagen weiter Probleme mit der Hüfte, sie machen es dem Ersatzmann unmöglich, seine volle Leistung abzurufen. Da zudem Brian Cardinal und Ian Mahinmi bislang keine Akzente setzen konnten, bleibt am Brett fast alles an Chandler hängen.

Seine 13 Punkte waren wichtig, die 16 Rebounds "phänomenal", wie Nowitzki die Leistung seines Teamkollegen kommentierte. Auch Dallas-Coach Rick Carlisle war nach dem Heimsieg mit der Arbeit unter dem Korb zufrieden: "Miamis neun Offensiv-Rebounds zu Beginn der Partie waren Gift für uns. Danach waren es insgesamt nur noch sechs, was uns sehr geholfen hat."

Hauptanteil daran hatte Chandler, der auf beiden Seiten des Spielfeldes unermüdlich Räume für seine Mitspieler schuf und wichtige Ballgewinne verzeichnete. "Es ging nur über den Einsatzwillen. Wir wussten, dass es eine schwere Aufgabe wird. Dirk fühlte sich nicht wohl, deshalb mussten wir in die Bresche springen und alles für den Sieg geben", sagte der Center nach dem Spiel mit Blick auf den vom Fieber geschwächten Nowitzki.

Chandler war es selbst, der im ersten Viertel erkannte, dass Teamkollege Haywood nicht in der Lage war, am Brett gegen Miami zu bestehen: "Ich konnte sehen, dass er kämpft, aber ich habe dem Trainer gesagt, dass ich aufs Feld muss und wenn nötig 48 Minuten am Stück spiele. Dann bin ich einfach von der Bank aufgestanden."

Am Ende kam Chandler auf 42:56 Minuten Spielzeit. Kein anderer Spieler des Gastgebers stand länger auf dem Parkett, und trotzdem machte er im letzten Viertel den frischsten Eindruck aller Mavericks-Akteure. Vier seiner neun Rebounds im Angriff holte Chandler in den letzten sechs Minuten der Begegnung, er hatte somit entscheidenden Anteil am zweiten Sieg.

"Jede Sekunde, die ich auf dem Platz stehe, gebe ich alles. Als ich Dirk sah, wusste ich, dass ich einen großen Abend haben muss", sagte Chandler, der sich nach seiner Verpflichtung im Juli 2010 Jahres zum absoluten Glücksfall entwickelt hat.

"Tyson ist die gesamte Saison über unser MVP in der Verteidigung", adelte Nowitzki jüngst seinen Mannschaftskameraden, der auch in den Finals gegen Miami immer mehr zum Schlüsselspieler in der Defensive wird und im Schnitt auf zehn Punkte und 9,5 Rebounds kommt.

Da der Einsatz von Haywood für Spiel fünf weiterhin fraglich ist, wird Chandler auch am Freitag (03.00 Uhr MESZ/Sport1+) im Fokus stehen - womöglich über fast die gesamte Spielzeit. Chandler ist bereit: "Ich bin schon die ganze Saison angeschlagen, aber momentan tut alles ein wenig mehr weh als normal, weil die Intensität so hoch ist. Wir müssen jetzt mentale Stärke zeigen." (sid)