Gelsenkirchen. . Im zweiten Gruppenspiel der Champions League ist auf Schalke die Euphorie nach dem Derbysieg verflogen. Stürmer Klaas-Jan Huntelaar bewahrte das Publikum mit seinem Treffer zum 1:1 vor Tristesse - und war später unzufrieden: “Wir waren leichtsinnig und in allem zu langsam.“

Der Derbysieg ist Geschichte, die Wirklichkeit ist zurück beim FC Schalke. Gegen Maribor kommen die Königsblauen im ersten Heimspiel der Champions League nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Wieder einmal reicht es für die Mannschaft, die gegen Chelsea, München und Dortmund große Spiele ablieferte, gegen einen vermeintlich kleinen Gegner nicht zum Sieg. Trauriger Held des Abends: Klaas-Jan Huntelaar.

Ein warmer Applaus begleitet die elf Königsblauen, als sie aus dem auf Bergwerksstollen getrimmten Spielertunnel wieder auf den Rasen laufen. Kein anstachelnder Sturm der Emotionen von den Tribünen, obwohl sie seit der 38. Minute mit 0:1 zurückliegen gegen den Außenseiter aus Slowenien.

Schalker Offensivspiel lahmte von Beginn an

Es begleitet die Schalker schlicht ein warmer Applaus. Und eine Minute später schallt ein tausendfaches Stöhnen durch die Arena. Die Ursache: Ein gelupfter Pass von Kevin-Prince Boateng, der seinen Adressaten verpasst. Das Offensivspiel der Königsblauen lahmt. Von Beginn an. Obwohl oder weil Trainer Jens Keller mit Tranquillo Barnetta eine überraschende Besetzung der Spielmacher-Position wählte. Dass sich im Laufe der Partie auch Julian Draxler oder Boateng im Schalker Kreativzentrum betätigen, ändert nichts an dessen Ideenarmut. Und endgültig verfliegt die Derby-Euphorie, als sich Maribor durch Damjan Bohar in Führung kontert. „Ein dummes Gegentor“, schimpft Torhüter Ralf Fährmann später. „Wir haben uns auskontern lassen und das Spiel einfach so hergegeben.“

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Von Andreas Ernst

Schalker Tristesse – das ist es, was in der Gelsenkirchener Arena droht. Wäre da nicht Klaas-Jan Huntelaar, dieser Niederländer mit seinen auffallend orangenen Fußballschuhen. Denn in der 56. Minute ist auf den Torriecher des 31-Jährigen Verlass. Mustergültig wird Schalkes Nummer 25 durch einen völlig verunglückten Querpass der Slowenen in Szene gesetzt – und diese Chance lässt er sich nicht entgehen. Zwei kurze Schritte – und plötzlich kippt die Stimmung, plötzlich kehren die Emotionen in die Arena zurück.

Huntelaar trotz Treffer unzufrieden

Das 1:1 ist Huntelaars 24 Treffer für Königsblau im Europapokal. An diesem Abend sorgt er mit einem knackigen Schuss ins gegnerische Tor für neue Hoffnung. Hoffnung darauf, dass das überraschende 1:1 der Schalker zum Auftakt der Champions League beim FC Chelsea durch einen Heimsieg gegen den Außenseiter aus Slowenien in seiner Wertigkeit steigt. Und Huntelaar strotzt vor Ehrgeiz, vor Willen. Als Julian Draxler in der 60. Minute fast freistehend eine Großchance vergibt, dreht sich der „Hunter“ in Richtung Publikum, rudert mit den Armen und fordert lautstarke Unterstützung.

Schalke patzt gegen Maribor

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Diese gewähren die Zuschauer dem Team. Einen Sturmlauf auf das Tor der Gäste erleben sie dennoch nicht. Schalke bleibt blass, erkämpft sich ein Remis gegen Maribor und empfängt zum Abpfiff wieder warmen Applaus - wenn auch gepaart mit leisen Pfiffen - von den Rängen. Huntelaar sei dank, der aber trotz seines Treffers grantelt: „Wir können nicht zufrieden sein. Wir waren leichtsinnig und in allem zu langsam. Wir hätten Maribor einfach wegspielen müssen.“