Essen. Nach dem WM-Titel war die Entscheidung für Joachim Löw als Trainer des Jahres eine logische. Ebenso wenig verwundert, dass mit Manuel Neuer ein Spieler ausgezeichnet wurde, der im Finale gegen Argentinien auf dem Rasen stand. Doch auch Leistungen in der Bundesliga geraten nicht in Vergessenheit.
Was am Ergebnis der Wahl zum Fußballer, zur Fußballerin und zum Trainer des Jahres sofort auffällt: Es dürfte sich weit und breit kein Widerspruch regen. Manuel Neuer, Alexandra Popp und Joachim Löw sind die richtigen Titelträger.
Vor allem bei den Trainern wäre jedes andere Ergebnis ein Armutszeugnis für die rund 700 deutschen Sportjournalisten gewesen, die die Titel vergeben haben: Joachim Löw hat mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft allen – sicher auch einem Teil seiner Wähler – bewiesen, dass das Gerede, er könne keinen großen Titel gewinnen, Unsinn war. Und dass kein Spieler zum Fußballer des Jahres gewählt werden würde, der nicht im WM-Finale auf dem Rasen stand, war zu erwarten. Nun hat ein Torwart gewonnen, und das spricht nicht gegen die vielen überragenden Feldspieler, die Deutschland inzwischen hervorgebracht hat, sondern für Neuers absolute Klasse.
Platz zwei für Reus und Weinzierl
Unmittelbar hinter den Siegern wartet die Wahl mit zwei bemerkenswerten zweiten Plätzen auf: Marco Reus war in der abgelaufenen Saison der beste Bundesligaspieler, und doch spricht es bei aller oft angebrachten Selbstkritik für den Berufsstand, ihn nicht vergessen zu haben. Denn gewählt wurde erst nach der WM. Ähnlich positiv fällt der zweite Platz für Markus Weinzierl auf: Der Coach hat seinen FC Augsburg in der Liga etabliert und dabei aus wenig sehr viel gemacht.
Alles in allem: eine gute Wahl. Mit einem Seitenblick auf die Politik könnte man sagen: gar nicht mal so selbstverständlich, oder?