Essen. Ein hässliches Etwas, verziert mit lauter schwarz-weißes Fußbällen. Die Krawatte, die ARD-Reporter Gerhard Delling zum WM-Finale trug, war wirklich kein Augenschmaus. Delling hatte den unschicken Schlips als Glücksbringer mitgebracht. Damit löste der ARD-Reporter aber auch eine Wettschuld ein.
ARD-Reporter Gerhard Delling hat Mut. Mit dem wahrscheinlich hässlichsten Stück Mode der WM-Geschichte steht der 55-Jährige eine halbe Stunde vor dem WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien im Maracana-Stadion, um Teammanager Oliver Bierhoff zu interviewen. Denn um Dellings Hals baumelt eine schlecht sitzende Krawatte mit lauter aufgedruckten schwarz-weißen Fußbällen, für die sich wahrscheinlich sogar Thomas Gottschalk schämen würde.
Und desto länger das Interview läuft, desto irritierter blickt Bierhoff auf Dellings Fußball-Krawatte. Das Stück Stoff buhlt anscheinend unablässig um die Aufmerksamkeit des ehemaligen Fußballers. Irgendwann kann selbst Medienprofi Bierhoff nicht umhin, den Reporter auf seine Krawatte anzusprechen. "Eine ziemlich interessante Krawatte haben sie da", stichelt der 46-Jährige und kann sich ein dickes Grinsen nicht verkneifen.
Delling hatte eine Wette verloren
Die Krawatte sei sein Glücksbringer von der Europameisterschaft 1996. Damals wurde Deutschland zum dritten Mal Europameister. Der Siegtorschütze im Finale gegen Tschechien war ausgerechnet Dellings Interviewpartner Oliver Bierhoff. "Die Krawatte habe ich als Glückbringer dabei", erklärt Delling.
Außerdem hatte der Reporter Anfang des Jahres in der NDR-Talkshow "Tietjen und Hirschausen" eine Wette abgeschlossen. Delling versprach, die Krawatte mit zur WM zu nehmen und auch zu tragen - falls die deutsche Elf es ins Finale schaffen sollte: "So ist das halt, wenn man seine Jugendsünden noch mal raus holt, weil man in einer Talkshow eine Wette eingegangen ist." Viele Fußball-Fans dürften nun wohl hoffen, dass Delling die scheußliche Krawatte nun auch 2016 bei der Europameisterschaft in Frankreich trägt. (fel)