Essen. Die Rhein-Neckar Löwen klagen über den Modus der Handball-Bundesliga, nachdem sie die Meisterschaft um zwei Tore verpasst haben. Aber das geht an der Sache vorbei. Denn das Team hat den Titel selber verspielt. Ein Kommentar.

Es war eng im Titelkampf, so eng wie noch nie in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Um so bitterer für die Rhein-Neckar Löwen, als Vize durchs Ziel zu gehen, doch die herbe Kritik des Löwen-Trainers Gudmundur Gudmundsson am Liga-Modus trifft nicht ins Ziel.

Der isländische Coach hat zwar recht, wenn er die Einsatzbereitschaft mancher Gegner im Saison-Endspurt bemängelt. Es hat schon Geschmäckle, wenn sich die Füchse Berlin von Kiel einfach nur vorführen lassen, aber auch die Rhein-Neckar Löwen haben zuletzt 42:19 in Eisenach gewonnen. Im Laufe der Saison gleichen sich außergewöhnlichen Resultate in der Regel aus.

Und wenn Gudmundsson das eigene Spiel in Gummersbach analysieren wird, muss er zu dem Schluss kommen, dass sein Team in der Schlussphase nicht cool geblieben ist und so den Titel selbst verspielt hat. Ein Sieger des Tages neben dem neuen und alten Meister Kiel ist aber auch der VfL Gummersbach, der Charakter gezeigt hat und den Löwen einen großen Kampf geliefert hat. Wenn alle Teams so zur Sache gehen, würden erst gar keine Zweifel am Modus aufkommen.