Uefa führt mit Nationen-Liga zweiten großen Europa-Titel ein
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Astana. . Die Uefa wird künftig neben der EM einen zweiten großen Europa-Titel für Nationalteams vergeben. Der Sieger des neuen Wettbewerbs soll erstmals nach der WM 2018 und alle zwei Jahre in Spielzeiten ohne großes Turnier gekürt werden.
Der Kongress der Europäischen Fußball-Union verabschiedete am Donnerstag in Astana einstimmig den Vorschlag des Exekutivkomitees zum zweiten Europa-Titel. Innerhalb eines Jahres sollen nun Details vom Komitee für Nationalmannschaftswettbewerbe unter Vorsitz von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ausgearbeitet werden. Geplant sind Spiele von September bis November 2018 in vier Divisionen mit Auf- und Abstieg, die Zahl der Freundschaftspartien sinkt deutlich. Ein Turnier der besten vier Mannschaften soll es demnach erstmals 2019 geben.
"Das ist in Bezug auf die Nationalmannschaften eine sehr wichtige Entscheidung für die Zukunft des Fußballs", sagte Uefa-Präsident Michel Platini. Niersbach sprach von einem "großen Schritt". Deutschland würde voraussichtlich in der Top-Staffel starten und hätte damit noch mehr Duelle mit den stärksten Teams des Kontinents.
In der Nationenliga sollen auch mehrere Tickets für WM und EM vergeben werden, die Qualifikationen für diese Großturniere bliebe allerdings bestehen. Die bisherigen Playoffspiele würden jedoch entfallen. "Wir versuchen, die Struktur des Kalenders zu optimieren, ohne weitere Termine hinzuzufügen", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, übereinstimmenden Medienberichten zufolge. "Es gibt Teams, gegen die jeder spielen will und andere Teams, denen es schwerfällt, die Gegner zu bekommen, die sie wollen."
Die Setzliste der Nationenliga würde sich nach aktuellen Plänen unter anderem an den Länderkoeffizienten orientieren, Deutschland wäre damit neben anderen Top-Nationen wie Spanien oder England für die höchste Division qualifiziert. "Prinzipiell wären wir daran sehr interessiert", sagte Greg Dyke, Vorsitzender des englischen Verbands FA, zu den Plänen diesen Monat. "Das Schwierige daran wären die Details, aber ich denke, dass die Nations League, in der wir gegen Top-Nationen spielen würden, sehr attraktiv wäre."
In Dreier- und Vierergruppen gäbe es jeweils Hin- und Rückspiele, die Sieger der Gruppen aus der Top-Staffel sollen in einem Final Four aufeinandertreffen. Die Zahl der Freundschaftsspiele würde damit in diesen Jahren deutlich sinken, es sollen allerdings weiterhin Termine dafür freigehalten werden.
Pläne bereits seit drei Jahren
Die Pläne für eine Nationenliga bestehen bereits seit drei Jahren, es wäre nach der EM 2020 in 13 Austragungsländern die nächste Neuerung unter Uefa-Präsident Michel Platini. Das Anwärterfeld von zuletzt 32 Nationen für Spiele bei der EM in sechs Jahren habe sich inzwischen verkleinert, erklärte Infantino, ohne Namen von Rückziehern zu nennen. Er rechne mit rund 25 Verbänden, die im April eine formelle Bewerbung abgeben werden. Der Deutsche Fußball-Bund geht mit seinem Kandidaten München sowohl für das Finalpaket mit dem Endspiel und den beiden Halbfinals und als auch der Option mit drei Vorrunden-Spielen plus einem Achtel- oder Viertelfinale ins Rennen. Die Entscheidung über die Ausrichter fällt im September. (dpa)
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