Dortmund/Gelsenkirchen. Um 20 Uhr treffen am Dienstag Borussia Dortmund und Schalke 04 aufeinander - eine Anstoßzeit, die angesichts der brisanten Sicherheitslage von vielen Seiten kritisiert wurde. Auch ein Beamter einer Einsatzhundertschaft hält dies für einen Fehler, der für die Polizei deutlich höheren Stress bedeute.
Wenn am Dienstagabend um 20 Uhr (im Liveticker) der Anpfiff zum Revierderby ertönt sind 3000 Sicherheitskräfte im Einsatz, die für Sicherheit und Ordnung sorgen. Weil es sich bei der Partie um ein Hochsicherheitsspiel handelt, hatte der BVB im Vorfeld die Vorverlegung der Anstoßzeit von 20 auf 18 Uhr beantragt. Ziel war, die Anreise der Fans im Hellen stattfinden zu lassen und nur die Abreise im Dunkeln. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den Antrag aber abgelehnt. Ein Beamter einer Einsatzhundertschaft erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, warum der späte Anstoß die Sicherheitskräfte vor eine schwierige Aufgabe stellt.
Sie halten die Entscheidung der DFL für falsch. Warum?
Die Argumentation der BVB-Verantwortlichen war schon richtig. Es wäre sehr hilfreich gewesen, wenn wegen die Anreise und die Einlasskontrolle bei Tageslicht durchgeführt worden wäre. Für uns bedeutet das deutlich höheren Stress. Unabhängig davon wie gut das Bahnhof- und Stadionumfeld ausgeleuchtet ist, vor allem die Sicht in die Ferne ist durch die Dunkelheit stark beeinträchtigt. Außerdem sind dunkel gekleidete Personen schwieriger zu sehen. Wir müssen noch wachsamer sein als ohnehin schon.
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Aber die Situation ist doch nicht neu. Champions-League-Spiele beginnen sogar erst um 20.45 Uhr.
Das stimmt. Aber bei internationalen Begegnungen ist das Eskalationsrisiko in der Regel geringer. Das Revierderby hat nicht zuletzt durch die Ereignisse beim Hinspiel noch mehr an Brisanz dazu gewonnen. Die Situation ist also nicht vergleichbar mit einer Partie Schalke gegen Real Madrid. Das muss auch der DFL bewusst sein.
Bereitet man sich als Polizist in der Einsatzhundertschaft auf ein Derby anders vor als bei anderen Fußballeinsätzen?
Nein. Die Vorbereitung ist gleich. Es gibt einen Einsatzplan und danach wird gehandelt. Aber meine Frau macht sich mehr Sorgen als sonst. Hoffen wir, dass die Sorgen unberechtigt sind und wir nicht eingreifen müssen.