Hannover. . Borussia Dortmund hat gegen Hannover 96 mit 3:0 gewonnen. Das 2:0 für den BVB erzielte Lewandowski durch ein wunderbares Solo - das macht die Note: 2. Auch andere BVB-Spieler überzeugten beim Sieg - nur Nuri Sahin scheint in einer Mini-Krise zu stecken.
Noten von 2 bis 4,5 - diskutieren Sie mit uns die Leistung der Dortmunder gegen Hannover 96. (Einzelkritik von Francois Duchateau)
Die BVB-Noten in der Übersicht
Roman Weidenfeller: Nicht nur zur Stelle bei Stindls Schuss in Minute 28. Insgesamt profitierte auch Weidenfeller sicher davon, dass Hannover ohne echte, bullige Sturmspitze auftrat. Note: 3
Lukasz Piszczek: In Laufduellen oft nur zweiter Sieger. Spielte zwar einige brauchbare lange Bälle, insgesamt wirkte sein Auftreten sowohl nach vorne, als auch hinten zu kopflos. Note: 4
Sokratis: Für die 96er war beim Griechen oft Endstation. „Papa“ spielte in den wichtigen Duellen wie so oft seine beeindruckende Physis aus. Ihm kam es allerdings auch gelegen, dass Tayfun Korkut keinen bulligen Stürmer wie Ya Konan, Diouf oder Rudnevs aufbot, sondern Leichtfüße wie Prib, Huszti oder Bittencourt meist Sokratis’ Gegner waren. Note: 3
Mats Hummels: Ruhepol im BVB-Abwehrzentrum, auch wenn nicht jeder lange Ball den gewünschten Abnehmer fand. Erlöste Dortmund mit seinem befreienden 1:0 zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt vor der Pause, als der Borussen die Ideen gerade ausgegangen waren. Note: 2,5
Erik Durm: Nach Schmelzers Verletzung die logische Vertretung auf links. Doch Durms erster Bundesliga-Startelfeinsatz seit dem Hinrunden-Abschluss gegen Hertha BSC (17. Spieltag) verlief zunächt nicht ideal. Mangelhaftes Stellungsspiel sorgte dafür, dass er defensiv in Durchgang eins oft die ein, zwei nötigen Schritte hinterher lief. Ordentlich hingegen das Umschaltspiel und vor allem die zweite Hälfte: Großkreutz und er harmonierten wesentlich besser und aktiver als Hofmann und Piszczek auf der Gegenseite. In Minute 72 wäre ihm sogar fast ein Traumtor gelungen, doch der Ball landete auf dem Tornetz. Note: 3,5
Oliver Kirch: Klopps kleine Überraschung in der Startelf: Der 31-Jährige wurde für seine guten Trainingsleistungen der letzten Wochen belohnt und verhalf „Oldie“ Kehl so zu einer kleinen Pause vor dem Revierderby. Eine Performance mit Licht und Schatten: Einige technisches Unzulänglichkeiten und viel Quergeschiebe, aber auch gelegentlich gute Pässe in die richtigen Räume. Kann mehr, als er gezeigt hat. Note: 4
Nuri Sahin (bis 65.): Die kleine Formkrise des Strategen hält an, wirkte zwischen den Linien im Mittelfeld oft auf verlorenem Posten. Bräuchte nach der hohen Taktung in dieser Saison vielleicht mal eine Pause, was wohl auch Klopp nach einer Stunde so sah und Kehl hineinbrachte. Note: 4,5
Jonas Hofmann (bis 68.): Obwohl die ersten Bundesliga-Startelfchance der Saison vergangene Woche gegen Mönchengladbach auf der „Zehn“ misslang, durfte das BVB-Talent im Anfangsteam bleiben – wegen Aubameyangs Ausfall sogar auf der Außenbahn, wo Hofmann sich eigentlich zuhause fühlt. Zeigte sich bemüht im Zentrum und auf links, und zunächst gar nicht auf seiner bedachten Position auf rechts, was diese lange Flanke damit abmeldete und Klopp zur Weißglut trieb. Insgesamt war vom Youngster jedoch erneut zu wenig zu sehen, um sich regelmäßig für einen Startelfplatz zu empfehlen. Note: 4,5
Henrikh Mkhitaryan: Kehrte nach seiner Gelbsperre wieder ins kreative Zentrum der Borussen zurück. Nahm zwar das BVB-Spiel nicht als alleiniger Regisseur in die Hand, doch was der Armenier versuchte, hatte Hand und Fuß. Zeigte sich nach der Pause wie entfesselt: Sein Zuckerpass auf Lewandowski besorgte das 2:0, kurz danach hatte Mkhitaryan selbst die Chance, zu erhöhen. Spielt wesentlich lockerer als noch in der Hinrunde. Note: 2,5
Kevin Großkreutz: Versuchte viel und verzeichnete neben Hummels’ Tor die beste Dortmunder Gelegenheit in Durchgang eins (24.), doch dem BVB-Allrounder fehlten gegen 96 einfach Spritzigkeit und Präzision in seinen Aktionen. Note: 4
Robert Lewandowski (bis 84.): Ließ sich seltener zurückfallen als zuletzt, arbeitete trotzdem gut gegen den Ball. Da er in Halbzeit eins nur selten mit brauchbaren Bällen gefüttert wurde, entschied der Pole sich, es nach der Pause einfach selbst zu erledigen: Nach Mkhitaryans Zuckerpass ließ er Hannovers Hintermannschaft wie Slalomstangen stehen und versenkte die Kugel wuchtig zum 2:0 in die Maschen (52.). So ein Solo schließen nur die Besten in Europa so ab. Ja, dieser Mann wird Dortmund in Madrid schmerzlich fehlen. Note: 2
Sebastian Kehl (ab 65.): Schenkte Nuri Sahin die benötigte Erfrischungspause nach gut einer Stunde. Note: 3,5
Marco Reus (ab 68.): Belohnte seine gute Leistung nach der Einwechslung mit dem Tor zum 3:0. Note 2,5
Julian Schieber (ab 84.): Kam für Lewandowski kurz vor Schluss. Ohne Note.