Essen. Die Lage in der Ukraine ist bedrohlich, aber der Boykott der Paralympics würde nichts daran ändern. Die Funktionäre sollten jedoch Kritik an Russland üben. So ist es ein richtiges Zeichen, dass Ehrengäste wie Schwedens Kronprinzessin Victoria ihren Sotschi-Besuch abgesagt haben. Ein Kommentar.

Die deutschen Sportler versuchen ihre Aufmerksamkeit auf die Paralympics zu richten. Das ist aus ihrer Sicht verständlich.

Aber natürlich sind Sport und Politik nicht zu trennen, auch wenn es Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, immer wieder behauptet. Diesen Worten hat Bach bei den Winterspielen in Sotschi ohnehin andere Taten folgen lassen. Indem er sich bei der Abschlussfeier explizit bei Wladimir Putin bedankte, hat er den russischen Präsidenten aufgewertet. Auch das ist Politik.

Ein Boykott der Paralympics ändert nichts an der bedrohlichen Lage in der Ukraine. Bestraft würden nur die Sportler, die sich vier Jahre vorbereitet haben. Es ist jedoch ein richtiges Zeichen, dass Ehrengäste wie Schwedens Kronprinzessin Victoria ihren Sotschi-Besuch abgesagt haben. Und es ist Zeit, dass anders als Bach diesmal die Führung des Internationalen Paralympischen Komitees Klartext zum Thema Ukraine sowie den Missständen in Russland redet und sich nicht als Putins Freunde vereinnahmen lassen.