Dortmund. Obwohl sich mit Jakub Blaszczykowski ein wichtiger Leistungsträger bei Borussia Dortmund verletzt hat, sollte der Verein von einem Schnellschuss auf dem Transfermarkt absehen. Auf der Position im rechten offensiven Mittelfeld stehen genug andere Spieler zur Verfügung, meint Felix zur Nieden.

Natürlich ist es für Borussia Dortmund bitter, dass mit Jakub Blaszczykowski schon wieder ein wichtiger Baustein im Mannschafts-Puzzle von Jürgen Klopp langfristig ausfällt. Natürlich hat „Kuba“ seit langer Zeit auf konstant hohem Niveau gespielt und das Offensivspiel der Borussia geprägt. Und natürlich kann niemand genau sagen, ob der 28-jährige Kapitän der polnischen Nationalmannschaft nach einer Rehaphase von mindestens sechs Monaten wieder auf diesem Niveau zurückkommt. Ein Grund, in Panik zu verfallen, ist das aber nicht.

Die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund haben angekündigt, den Transfermarkt sondieren zu wollen. Daraus eine Kurzschlussreaktion schließen zu wollen, wäre unangemessen. Ein Verein wie der BVB sondiert den Markt immer. Völlig egal, ob gerade Transferphase ist oder nicht. Das Transferfenster schließt in knapp fünf Tagen. Dass man in Dortmund auf Teufel komm raus einen Spieler verpflichtet, entspräche nicht der Mentalität der Führungsriege. Wenn ein Spieler kommt, dann einer, den die Dortmunder Baumeister schon länger auf dem Zettel haben, weil er in ihren Augen zu Verein und Spielweise der Borussia passt.

Und wenn niemand mehr verpflichtet wird, dann liegt es an Jürgen Klopp, diese schwere Verletzungsmisere mit taktischen Umstellungen auszugleichen. Die Mittel dazu hätte der Meistermacher allemal. Beispiel gefällig?

Für das rechte offensive Mittelfeld stehen dem BVB-Trainer mit Pierre-Emerick Aubameyang und Jonas Hofmann zwei Spieler zur Verfügung, die wahlweise über enorme Sprintwerte, oder ausgeprägte technische Fähigkeiten verfügen. Und weil Lukasz Piszczek nach seiner Verletzung wieder einsatzfähig ist, könnte auch die Dortmunder Allzweckwaffe Kevin Großkreutz von der Position des Rechtsverteidigers nach vorne aufrücken und dort mit seinem enormen Einsatzwillen agieren.

Die Ruhe bewahren

Mit drei Alternativen muss die Mannschaft in der Lage sein, den Ansprüchen des Klubs zu genügen, möglichst lange auf drei Hochzeiten - Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League - zu bestehen. Denn darauf zu vertrauen, dass ein flugs verpflichteter Spieler das kloppsche System von heute auf morgen verinnerlicht und sofort ein gleichwertiger Ersatz ist, wäre naiv. Der BVB ist also gut beraten, den Pfad der Ruhe auch in der noch so lang anhaltenden Verletztenmisere nicht zu verlassen.

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