München. Im Mittelfeld wird die Auswahl für Nationaltrainer Jogi Löw immer dünner. Nach den Ausfällen von Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan könnte möglicherweise auch der Leverkusener Lars Bender gegen Österreich fehlen. Löw muss sich jetzt schnell überlegen, wer neben Sami Khedira auflaufen soll.

Die personellen Sorgen im Mittelfeld der Fußball-Nationalmannschaft haben sich weiter verschärft. Nach den Ausfällen von Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan stehe auch hinter dem Einsatz von Lars Bender im WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich wegen einer Hüftprellung "ein Fragezeichen", berichtete Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch in München.

Neben dem als Führungskraft gesetzten Sami Khedira könnte Lokalmatador Toni Kroos damit am Freitag (20.45 Uhr/ZDF und live in unserem Ticker) in der ausverkauften Münchner Arena erste Wahl sein. "Er hat diese Rolle immer ganz gut gespielt bei uns", sagte Löw. Auch Lars Benders Zwillingsbruder Sven von Borussia Dortmund sei eine Alternative. "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen", erklärte der Bundestrainer.

Bender könnte Bender ersetzen

Khedira und Sven Bender konnten nach einer Schonung am Vortag am Mittwochvormittag erstmals mit der Mannschaft trainieren. Der Leverkusener Lars Bender musste dagegen wegen einer schmerzenden Hüfte pausieren. Es sei fraglich, ob die medizinische Abteilung ihn bis zum Spiel "hinbekommt", sagte Löw.

Bei Khedira, der zuletzt eine Knie-Blessur hatte, gehe er aber fest von einem Einsatz aus. Der "Führungsspieler" von Real Madrid soll der deutschen Defensive nach neun Gegentoren in den letzten drei Länderspielen wieder zu mehr "Kompaktheit" verhelfen, wie Löw betonte: "Wenn Schweinsteiger und Gündogan ausfallen, ist es wichtig, dass er das Kommando übernimmt."

Boateng rückt in die Innenverteidigung

Der von Löw mit Lob bedachte Bayern-Profi Jérome Boateng dürfte neu in die Innenverteidigung rücken. "Jérome hat sich eindeutig verbessert, ist stabiler geworden." Vom offensiv ausgerichteten Spiel will Löw aber nicht abweichen. "Ich bin nicht bereit zu sagen, unsere Mannschaft spielt nur noch auf Konter", betonte Löw. Er gab sogar ein Sieg-Versprechen ab: "Wir schießen auf jeden Fall mehr Tore als wir bekommen gegen Österreich."

Löw will mit zwei Siegen gegen Österreich und am kommenden Dienstag auswärts in Torshavn gegen den Tabellenletzten Färöer möglichst schon vorzeitig das WM-Ticket für Brasilien lösen. "Wir haben nichts zu verschenken. Der Ernst der Situation ist uns absolut bewusst. Wir werden Österreich nicht unterschätzen", versicherte Löw. (dpa)